Stadtherren

Liste der Erzbischöfe und Adminstratoren von Magdeburg

Kurzbiographien der Erzbischöfe von Magdeburg

Magdeburg hat immer um den Status der freien Reichsstadt gekämpft. Es wollte niemandem anderem als dem Kaiser unterstehen und es gab immer wieder Konflikte, wenn das Rathaus mit dem Dom kämpfte und stritt. Ein Bischof starb im Ratskeller, manch ein Ratsherr fiel den Bischöfen zum Opfer.

Dennoch – die Geschichte der Stadt wurde immer durch die Politik der Stadtherren bestimmt … und die stellte in Magdeburg – seit Otto dem Großen – der Klerus. Freilich war ein Bischof der damaligen Zeit ein sehr weltlicher Herr, der in der Regel aus dem Hochadel stammte und das Amt gekauft hatte. Er war aber auch immer in Geldnot – zur Freude der kreditgebenden reichen Bürger  und zum Leidwesen der vom Wert der Pfennige, der kleinen Münzen, abhängigen normalen Masse der Stadtbewohner.

Wir veröffentlichen hier eine kurze Übersicht über die Stadtherren bis hin zum Jahr 1631, das alle Bürgerträume von Reichsfreiheit vernichtete.

Weitere Informationen hier

Ernst von Sachsen
Erzbischof Friedrich von Wettin (Dom)
Erzbischof Otto von Hessen (Dom)
Erzbischof Dietrich (st. Gandolfkapelle)

Quelle für die Liste: Peter Zülicke (Herausgeber), Der heilige Adalbert, Erster Erzbischof von Magdeburg, St.Benno-Verlag, Leipzig 1981. Die Administratoren wurden ergänzt von Frau Dr. Maren Ballerstedt.

Bildquellen: Heinz Gerling, Denkmale der Stadt Magdeburg, Magdeburg 1991; und Hans-Joachim Krenzke, Magdeburger Friedhöfe und Begräbnisstätten, Magdeburg 1998

Erzbischöfe von Magdeburg waren:
von bis
Giseler 981 1004 Giseler stammte aus Ostsachsen und war Mitglied der Hofkapelle Ottos I. Er wurde auf Betreiben Ottos II zum Erzbischof gewählt. Als ehemaliger Bischof von Merseburg ließ er durch eine römische Synode das Bistum Merseburg aufheben. Bei ihm stand die politische Tätigkeit im Vordergrund. Unter seinem Pontifikat gingen im Slawenaufstand von 983 die Bistümer Havelberg und Brandenburg unter. Damit begann Magdeburg seine entscheidende Bedeutung zu verlieren.
Tagino 1004 1012 Tagino stammte aus dem Regensburger Raum und war Hofkaplan Heinrichs II Tief religiös und reformeifrig, reformierte er das Kloster Berge. Er weihte in Merseburg den hl. Bruno zum Missionsbischof. Während seiner Regierungszeit wurde das Bistum Merseburg wiederhergestellt. Die von ihm gebaute Krypta des Domes wurde 1926 bei Ausgrabungen wiedergefunden.
Walthard 1012 Walthard war vor seiner Wahl Dompropst von Magdeburg.
Gero 1012 1021 Gero war Hofkaplan Heinrichs IL durch die Gründung des St. Sebastianstiftes und des Stiftes Unser Lieben Frauen in Magdeburg sowie die Wiederbegründung des Klosters Hillersleben setzte er den inneren Ausbau des Erzbistums fort. Er fand sein Grab in der St. Sebastianskirche zu Magdeburg.
Hunfried 1023 1051 Hunfried war vor seiner Wahl Dompropst in Würzburg und wurde auf Drängen Kaiser Heinrichs IL zum Erzbischof gewählt. Er weihte io49 die von Erzbischof Tagino gebaute und 1926 wiedergefundene Krypta des ottonischen Domes dem hl. Kilian.
Engelhart 1051 1063 Engelhard war vor seiner Wahl Würzburger Domherr und wurde auf Betreiben Heinrichs III., dessen Hofkaplan er war, zum Erzbischof gewählt. Zusammen mit dem Halberstädter Bischof Burchard weihte er die erste Kapelle auf der Huysburg ein.
Werner 1063 1078 Werner stammte aus einem schwäbischen Adelsgeschlecht und war ein Bruder des hl. Anno von Köln, auf dessen Betreiben er zum Erzbischof gewählt wurde. Im Investiturstreit war er ein Gegner Heinrichs IV. und erteilte dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden die Königweihe. Im Verlauf der Kämpfe des Investiturstreites wurde er ermordet. Der Bau der Kirche des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg wurde von ihm begonnen. Dort wurde er auch begraben. Er unterstützte seinen Verwandten, den Bischof Burchard von Halberstadt, bei der Gründung der Huysburg, indem er den Mönch Thizelin aus dem Kloster Berge zur Huysburg sandte.
Hartwig 1079 1102 Hartwig stammte aus Süddeutschland und war vor seiner Wahl Domherr in Mainz. Er wurde im Einvernehmen mit dem Papst und dem Gegenkönig RudoIf von Rheinfelden zum Erzbischof gewählt. Während des Investiturstreites wurde er für kurze Zeit aus Magdeburg vertrieben. Seit 1088 bemühte er sich, zwischen Papst und Kaiser zu vermitteln, und krönte die zweite Gemahlin Heinrichs IV. Er war ein Befürworter der Hirsauer Klosterreform, die er im Kloster Berge einführte.
Heinrich I von Assel 1105 1107 Heinrich stammte aus dem Hildesheimer Gebiet und stand auf Seiten des Papstes. Er konnte sich erst 1105 im Erzbistum durchsetzen.
Adelgot von Veltheim 1107 1119 Adelgot war ein Verwandter des Bischofs Werner und des Wiprecht von Groitsch und wurde durch Heinrich V. eingesetzt. Später gehörte er zu den Feinden des Kaisers. Während seiner Regierungszeit begann das Christentum wieder ostwärts der Elbe Fuß zu fassen. Er gründete in Magdeburg das St.Nikolaistift und in Halle das Neuwerkstift.
Rotger 1119 1124 Der Vogt des Erzstiftes, Wiprecht von Groitsch, setzte die Wahl seines Neffen Rotger zum Erzbischof durch. Rotger schloß sich eng an den Papst an. Er förderte die Errichtung des Augustinerchorherrenstiftes auf dem Petersberg bei Halle durch die Grafen von Wettin.
Hl. Norbert 1126 1134 Norbert stammte aus der Familie der Grafen von Gennep am Niederrhein. Auf Betreiben des päpstlichen Legaten wurde er auf dem Reichstag von Speyer zum Erzbischof von Magdeburg gewählt. Als Gründer der Prämonstratenser der Reform zugetan, versuchte er auch im Erzbistum Magdeburg trotz großer Schwierigkeiten die Reform durchzusetzen. Er übergab das Stift Unser Lieben Frauen in Magdeburg den Prämonstratensern und war an der Gründung des Prämonstratenserklosters Gottesgnaden beteiligt. Ebenso förderte er die Übernahme des Klosters Groß Ammensleben durch reformeifrige Benediktiner des Klosters Berge. Er verschaffte dem Erzbistum wieder eine materielle Grundlage und war zeitweise Kanzler des Kaisers für Italien. Zugleich war er die wichtigste Stütze des Papstes in Deutschland. Unter ihm gewann das Erzbistum wieder neue Bedeutung. Er wurde im Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg beigesetzt und 1582 heiliggesprochen. Sein Leib ruht seit 1627 im Prämonstratenserkloster Strahov in Prag. (DvA: Um seinen Körper kam es wenige Jahre vor der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg zu einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen den Magdeburger Bürgern und dem Kaiser in Prag. Der Kaiser verlangte die Übergabe des Körpers des Heiligen von der selbstbewußten protestantischen Stadt und versuchte ihn heimlich aus dem Kloster heraus schaffen zu lassen, was mißlang. Der Rat ließ aber unter Druck zu, daß der Heilige dem katholischen Klerus und den Kaiser übergeben wurde. An diesen Aktionen war auch Johann Alemann beteiligt, der 1629 aus der Stadt fliehen mußte)
Konrad von Querfurt 1134 1142 Konrad war mit Kaiser Lothar verwandt und ein Vertrauter des hl. Norbert. In Magdeburg wurde er in Gegenwart des Kaisers zum Erzbischof gewählt. Er hatte ein gutes Verhältnis zum polnischen König und bejahte die Selbständigkeit der polnischen Kirche. Während seines Pontifikates wurde in Leitzkau aus Prämonstratensern wieder ein Domkapitel für die Diözese Brandenburg gebildet.
Friedrich 1. (von Wettin) 1142 1152 Friedrich war vor seiner Wahl Domkustos in Magdeburg und erwarb für das Erzbistum das Erbe der Grafen von Stade. In deren Gebiet wurde 1144 das Prämonstratenserkloster gegründet. Während seines Pontifikates konnte der Havelberger Bischof wieder auf seinen Bischofssitz zurückkehren. Seine Grabplatte aus der bedeutenden Magdeburger Bronzegießerei befindet sich im Dom (Bild 3).
Wichmann von Seeburg 1152/54 1192 Nach einer zwiespältigen Wahl gab Kaiser Friedrich Barbarossa den Ausschlag für die Wahl des Naumburger Bischofs Wichmann, dessen Translation nach Magdeburg schließlich auch der Papst akzeptierte. Er war ein Vertrauter des Kaisers und unterstützte dessen Politik. Für das Erzbistum erwarb er Jüterbog, Dahme und den Besitz der Pfalzgrafen von Sommerschenburg und unterstüzte den Ausbau der rechtselbischen Besitztümer des Erzbistums durch Ansetzung deutscher Siedler, die neben die slawische Bevölkerung traten. Er gründete das Moritzstift in Halle, das Zisterzienserinnenkloster St.Georg in Glaucha bei Halle und das Zisterzienserkloster Zinna und half den anderen Klöstern, besonders den Prämonstratenserklöstern. Zur Unterstützung seiner kirchlichen Tätigkeit hielt er oft Synoden ab. Er war der eigentliche Begründer der erzstiftischen Landesherrenschaft. Seine Grabplatte aus der bedeutenden Magdeburger Bronzegießerei befindet sich im Dom (Bild 4).
Ludo 1192 1205 Ludolf hatte in Paris studiert und war dort Mitschüler des hl. Thomas Becket. Vor seiner Wahl zum Erzbischof war er Leiter der Magdeburger Domschule und Domdechant.
Albrecht II von Kälernburg 1205 1232 Albrecht hatte in Paris und Bologna studiert und war zu­letzt Dompropst in Magdeburg. Während seines Pontifika­tes brannten 1207 der Dom und die St. Sebastianskirche ab. Im April 1209 legte er den Grundstein für den Bau des heutigen Domes. In seinem Pontifikat ließen sich die Dominikaner und die Franziskaner in Magdeburg nieder. Er gründete außerdem in Magdeburg die Zisterzienserinnenklöster St.Agnes und St. Lorenz sowie das Reuerinnenklo­ster St.Maria Magdalena. Auch das Zisterzienserinnenkloster Althaldensleben wurde von ihm gegründet. Er erwarb die Wische (Altmark) und die Stadt Haldensleben für das.Erzbistum.
Burchard 1. von Wohldenberg 1232 1235 Burchard war vor seiner Wahl Dompropst in Hildesheim und starb auf einer Pilgerreise nach Jerusalem.
Wilbrand von Käfernburg 1235 1253 Wilbrand war vor seiner Wahl Dompropst in Magdeburg. Durch ihn wurde das Erzbistum in viele Kriege verwickelt.
Rudolf von Dingelstedt 1253 1260 Rudolf war vor seiner Wahl Domdechant in Magdeburg und erwarb für das Erzbistum die Grafschaft Seehausen.
Ruprecht von Querfurt 1260 1266 Ruprecht war vor seiner Wahl Domdechant in Magdeburg. Während seines Pontifikates fand eine Provinzialsynode statt.
Konrad von Sternberg 1266 1277 Konrad war vor seiner Wahl Mitglied des Magdeburger Domkapitels und Kanzler des Erzbischofs gewesen.
Günter 1. von Schwalenberg 1277 1278 Da Günter es leid war, sich immer wieder gegen den Widerstand der brandenburgischen Landgrafen durchsetzen zu müssen, resignierte er, bevor er bestätigt und konsekriert wurde. Später wurde er Bischof von Paderborn.
Bernhard von Wölpe 1279 1282 Da auch Bernhard sich gegenüber dem Druck der brandenburgischen Markgrafen nicht behaupten konnte, resignierte
Erich, Markgraf von Brandenburg 1283 1295 Bei der Wahl gab das Domkapitel endlich dem Druck der askanischen Markgrafen von Brandenburg nach und wählte in Erich ein Mitglied des askanischen Hauses. Dieser erwarb die Grafschaft Wettin für das Erzbistum. Während seines Pontifikates ließen sich die Augustiner in Magdeburg nieder.
Burchard II. von Blankenburg 1295 1305 Burchard war vor seiner Wahl Domkämmerer. Während seines Pontifikates zeichnete er sich durch eine eifrige Seelsorge aus.
Heinrich II. von Anhalt 1305 1307 Heinrich war vor seiner Wahl Mitglied des Magdeburger Domkapitels und erlangte nur schwer die päpstliche Bestätigung.
Burchard III. von Schraplau 1307 1325 Burchard war der erste Erzbischof, der sich einen Weihbischof hielt. Er erwarb die Grafschaft des Billungshoch und die Stadt Wolmirstedt für das Erzbistum. Er stiftete im Dom den Katharinenaltar, den heutigen Predigtaltar. Mit den Magdeburgern hatte er viele Streitigkeiten und wurde von ihnen ermordet.
Heidenreich von Erpiz 1325 1327 Heidenreich war vorher Domdechant und starb auf der Reise nach Avignon, von wo er sich das Pallium holen wollte.
Otto von Hessen 1325 1361 Otto wurde vom Papst zum Erzbischof von Magdeburg bestimmt und erwirkte für die Stadt Magdeburg die Lösung des wegen der Ermordung von Erzbischof Burchard verhängten Bannes. Mit der Lösung vom Bann wurden die Magdeburger zum ersten Mal zur Leistung des Huldigungseides gegenüber dem Erzbischof verpflichtet. Er erwarb für das Erzbistum das Gebiet um Sandau und stiftete den Elisabethaltar im heutigen Dom. Im Dom befindet sich auch seine Grabplatte (Bild 5)
Dietrich 1361 1367 Dietrich stammte aus dem Zisterzienserkloster Lehnin und war danach Bischof von Minden. Auf Betreiben Kaiser Karls IV. wurde er vom Papst von Minden nach Magdeburg versetzt. Er war ein tüchtiger Erzbischof, der die Finanzen des Erzbisturns wieder in Ordnung brachte. Von ihm wurde der Hauptaltar des heutigen Domes errichtet. Unter ihm fand 1363 die feierliche Schlußweihe des neu gebauten Domes statt.
Albrecht III. von Sternberg 1368 1371 Albrecht war vorher Bischof von Leitomischl (Litomysl) in Böhmen und wurde auf Betreiben des Kaisers vom Papst zum Erzbischof von Magdeburg ernannt. Er wirtschaftete schlecht und resignierte, um wieder nach Leitomischl zurückzukehren.
Peter von Brünn 1371 1381 Auf Betreiben von Papst und Kaiser wurde der bisherige Bischof von Leitomischl nach Magdeburg versetzt. Peter erwarb Wanzleben und Schönebeck für das Erzbistum und stiftete an der St. Gangolfikapelle zu Magdeburg ein Kanonikerstift. Auch er resignierte und wurde zum Bischof von Olmütz (Olomouc) ernannt.
Ludwig, Markgral von Meißen 1381 1382 Ludwig war Bischof von Halberstadt und wurde gleichzeitig zum Administrator von Magdeburg ernannt.
Friedrich Il. von Hoym 1382 Friedrich war vor seiner Wahl Bischof von Merseburg.
Albrecht IV. von Querfurt 1383 1403 Albrecht studierte in Bologna und war vor seiner Wahl Propst des Gangolfistiftes. Er war gleichzeitig Kanzler des Königs Wenzel und erwarb die Stadt Aken für das Erzbistum. Seine Grabplatte befindet sich im Dom.
Günter 11. von Schwarzburg 1403 1445 Günter studierte in Bologna, Padua und Köln und war vor seiner Wahl Dompropst in Mainz und Koadjutor des Erzbischofs Albrecht. Er hatte viele Fehden und Streitereien, auch mit der Stadt Magdeburg, die 3 Jahre mit dem Bann belegt war. Für das Erzbistum erwarb er die Herrschaft Egeln. Erst gegen, Ende seiner Regierungszeit besann er sich auf seine geistlichen Pflichten und begann die Klöster zu reformieren.
Friedrich III. von Beichlingen 1445 1464 Friedrich war noch ein Laie, als er zum Erzbischof gewählt wurde. Er war ein vorbildlicher Erzbischof, der die geistlichen Pflichten seines Amtes sehr ernst nahm. Daher hielt er sich keinen Weihbischof, um alle Weihen selbst vollziehen zu können. Er ließ die Franziskaner, Dominikaner sowie die Zisterzienserinnen reformieren und unterstützte die Windesheimer Kongregation der Augustiner und die Bursfelder Kongregation der Benediktiner in ihren Reformbemühungen. Kardinal Cues, der zur Unterstützung der Reformbemühungen in der Kirche in Magdeburg weilte, erklärte von ihm, er sei der einzige rechtschaffene Bischof, den er in Deutschland angetroffen habe. Während seines Pontifikates weilte der hl. Johannes Capistrano als Bußprediger in Magdeburg.
johann von Bayern 1464 1475 Johann hatte in Bologna studiert und war Bischof von Münster, ehe er zum Erzbischof von Magdeburg gewählt wurde. Er ließ in Magdeburg eine Diözesansynode abhalten.
Ernst von Sachsen 1476 1513 Ernst wurde vom Domkapitel im Alter von 11 Jahren zum Erzbischof postuliert. Nur zögernd erteilte der Papst die Konfirmation. Im Jahre 1479 wurde er auch zum Administrator von Halberstadt ernannt. Mit 25 Jahren wurde er zum Bischof geweiht. Er unterstützte die Ordensreformbewegungen im Erzbistum und bemühte sich, seine geistlichen Hirtenpflichten gewissenhaft zu erfüllen. Unter seinem Pontifikat ließen sich die Brüder vom gemeinsamen Leben in Magdeburg nieder. Er begann 1477 die unvollendeten Domtürme auszubauen. In Halle ließ er die Moritzburg bauen und verlegte I 503 die Residenz nach Halle, Für das Erzbistum erwarb er die Grafschaft Querfurt?hinzu. Er wurde in dem von Peter Vischer gegossenen Sarkophag in der Marienkapelle des Domes begraben (Bild 6).
Albrecht V. von Brandenburg 1513 1545 Albrecht hatte an der Universität Frankfurt/Oder studiert, ehe er mit 22 Jahren zum Erzbischof von Magdeburg gewählt wurde. Er war zu gleicher Zeit auch Erzbischof von Mainz und Administrator von Halberstadt. Im Jahre 1518 wurde er vom Papst zum Kardinal ernannt. Der in seinen Bistümern verkündete Ablaß für den Petersdom wurde Anlaß für die Reformation. Während seines Pontifikates setzte sich die Reformation im Erzbistum durch. Sie zu verhindern war ihm, der 3 Bistümer zu verwalten und der Reformation in ihnen zu wehren hatte, trotz seines guten Willens nicht möglich. Daher zog er sich 1541 (DvA: statt 1545 – Handkorrektur in der Kopie) aus dem Erzbistum Magdeburg nach Mainz zurück. Während seines Pontifikates wurde die Westfassade des Magdeburger Domes vollendet. Er errichtete in Halle das Neue Stift als Bollwerk der katholischen Universität und ließ die Dominikanerkirche zur Stifts? und Domkirche umgestalten. Dabei zog er auch Matthias Grünewald, Albrecht Dürer, Baldung Grien und Lukas Cranach zur Mitarbeit heran. Er wurde im Dom zu Mainz begraben.
Johann Albrecht von Brandenburg 1545 1550 Er war seit 1536 Koadjutor seines Vetters Albrecht und wurde 1545 auch sein Nachfolger als Administrator des Bistums Halberstadt. Er hielt am katholischen Glauben fest und wurde daher im Schmalkaldischen Krieg gezwungen abzudanken. Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes wurde er vom Kaiser wieder in sein Amt eingesetzt. Er starb in Halle und wurde in der Moritzburg beigesetzt.
Friedrich IV. von Brandenburg 1550 1552 Friedrich wurde erst 1552 vom Papst bestätigt, nachdem er gegenüber dem Konzil von Trient erklärt hatte, daß er der katholischen Religion anhinge und bereit sei, ausdrücklich die Irrtümer Luthers zu verwerfen. Er starb, bevor er die Bischofsweihe erhalten hatte. Sein Grabdenkmal befindet sich im Dom zu Halberstadt, da er auch Administrator dieses Bistums war.
Sigismund von Brandenburg 1552 1566 Sigismund wurde der erste evangelische Landesherr und erhielt keine päpstliche Bestätigung mehr. Er ließ sich zwar noch 1558 vom Rat der Stadt Magdeburg versprechen, daß er bei der glten katholischen Religion verbleiben könne. Aber das war nur taktisch gemeint, um dadurch die päpstliche und kaiserliche Bestätigung zu erlangen. Am 6. Dezember 1561 ließ er dem Rat der Altstadt Magdeburg erklären, daß er samt seiner Landschaft bei der augsburgischen Konfession bleiben wolle
Administratoren des Erzstifts Magdeburg waren:
von bis
Joachim Friedrich von Brandenburg 1566 1598
Christian Wilhelm von Brandenburg 1598 1631 Christian Wilhelm wurde in seinem 11. Lebensjahr gewählt. Bis zu seinem Regierungsantritt 1608 lag die Regierung in den Händen des Domkapitels. 1628 erklärte das Domkapitel Christian Wilhelm wegen Teilnahme am Krieg gegen den Kaiser für abgesetzt und wählte den sächsischen Prinzen August zu seinem Nachfolger.
August von Sachsen 1628/35 1680 Nach dem Restitutionsedikt 1629 wurde die Wahl des Prinzen August für ungültig erklärt und das Erzstift dem Kaisersohn Leopold Wilhelm durch päpstlichen Erlass verliehen. Doch kam der Kaisersohn nie wirklich in den Besitz des Erzstifts. Vielmehr kehrte Christian Wilhelm 1630 zurück. Mit dem Prager Frieden wurde der kursächsische Anspruch auf Magdeburg anerkannt, und der Kaiser stimmte der Einsetzung von August zu. Der Westfälische Frieden von 1648 bestätigte August als Administrator, begrenzte jedoch den kursächsischen Anspruch auf das Erzstift Magdeburg auf die Lebenszeit des Administrators. Nach dem Tod von August fiel das Erzstift als Herzogtum an das Kurfürstentum. Brandenburg.