Zum Lindwurm

Das Haus zum Lindwurm (Breiter Weg 141)

 

aus dem Familienarchiv – eine Postkarte, die der Lehnsverwalter Pachelsky dem Kurator der Lehnsstiftung Martin von Alemann um 1910 zusandte

„Das Hauszeichen „Zum Lindwurm“ befindet sich heute am Hause Düvigneaustraße 18″, schrieb Ernst Neugebauer im Häuserbuch 1930. Das ist heute die Jean-Burger-Straße. Wir haben nicht nachgeschaut, ob das Hauszeichen dort noch angebracht ist. Hans Leonhard hat die Geschichte des Hauses beschreiben in „Die Kaufleute-Bruderschaft zu Magdeburg“ (in: Magdeburgs Wirtschaftsleben in der Vergangenheit“, Bd 3, 1928).

Anfang 1500 gehörte das Haus Ebeling Alemann (1483-1552), Kämmerer und Oberster der Stadttruppen. 1550 muss Ebeling Alemann woanders gewohnt haben, denn der Kämmerer Moritz Alemann wird als Eigentümer genannt als der junge Herzog Georg von Mecklenburg, der mit seinen Truppen die Belagerung unterstützte, Ende Dezember 1650 verwundet gefangen genommen worden war. Am Stadttor begrüßten ihn der Bürgermeister Gericke und der Stadtobrist Alemann mit den Worten:

„Ungnediger Herr willkommen, Ewer Ungnaden soll uns ein líeber Gast sein, wir hetten sie dergestalt gern lengst bei uns gesehen!“ (Hertel/Hülße, Bd. 1, S. 547))

Er wurde im Haus von Moritz Alemann als „Gast“ aufgenommen, als er von senen Wunden halbwegs genesen war.

1560 kaufte die Kauf­leute­brüder­schaft, die nach ihrer Abspaltung von der  Seidenkrämer­innung deren Haus am Alten Markt 5 verlassen musste, das Haus „Zum Lindwurm“. Im 17. Jahrhundert fand man dort die Post und den Verlag der ersten Magdeburger Zeitung.

Neben dem Kaufmannshaus am Breiten Wege lag – abgetrennt durch die Schulstrasse – das Franziskaner­kloster, in der nach der Reformation die Stadtschule eingerichtet wurde

Quelle: Asmus, 1200 Jahre Magdeburg, Bd. 1
Aufnahme vor dem 2. Weltkrieg (Quelle: Buchholz, Breiter Weg)