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Alle gefundenen Namen sortiert nach Alphabeth

Alle gefundenen Namen sortiert nach Alphabeth

Name Herkunft Geschichte
Alter Markt Der Marktplatz ist der uralte Mittelpunkt des Grenzhandelsortes Magdeburg, um den herum die karolingische Siedlung schon vor 805 angelegt war. Bis um 1800 wurde das kurze Verbindungsstück zum Breiten Weg „In der Garküche“ genannt. Diese war im Haus Alter Markt 29, lag also an der Ecke. Die Garküche, die ein Garbräter leitete, verschwand bis Ende des 18. Jahrhunderts und damit auch der Straßenname. Mitten auf dem Markt standen im MA die erzbischöfliche Münze beim Kaiserdenkmal. Ein weiteres Haus war „Zum Wallfisch“, das sich am Eingang der Spiegelbrücke dicht am Rathaus befand. Der Rat kaufte das Haus 1539 und ließ es abbrechen.
alter Parat alter Name der Poststrasse
alter Scharrn Alter Fleischmarkt (bis 1235 vor der Stadtmauer)
Altes Fischerufer Teil des Fischerstegs
Am alten Ulrichstor Nach dem Abbruch des Ulrichstors für „Am Ulrichstor“
Am Huthof nach der Seidenkrämerinnung alter Name des Schwibbogen
Am Schlingenberg bei der Spiegelbrücke alter Name der Stephansbrücke
Am Ulrichs tor Westteil der Alten Ulrichsstrasse
An der Elbe anderer Name der Schlachthofstrasse
An der Schling bei der Spielgebrücke alter Name der Stephansbrücke
Apenburger Strasse anderer Name für Venedische Strasse
Apfelstraße nach Hausnr. 9 „Zum goldenen Apfel“ nach Nr.9 „Zum goldenen Apfel“, früher auch Brandstraße, Brandes oder Brannen. Der Name ist wahrscheinlich daher entstanden, daß hier ein Brand gewütet hat. Apfelstraße hieß sie zunächst nur vom Neuen Weg bis zur Biegung, von da ab bis zum Ratswaageplatz hieß der westliche Teil noch längere Zeit Brandstraße (24/2).
Auf dem Brande alter Name für den Nobben
Auf dem Brande alter Name für Himmelreichstrasse (auc für Krügerbrücke,Nobben, Prälatenstrasse und Krummer Ellbogen)
Auf dem Braude Nordteil der Prälatenstrasse, die zunächst nur einen Teil umfaßte
Auf dem ganzen Plan auf dem Stadtplan von 1632 von OvG für Georgenstrasse/-platz
Auf dem Umlauf alter Name der Berlinerstrasse
Auf dem Werfte anderer Name für Werftstrasse
Auf der Höhe Teil von Tränsberg
Auf der Zinne von einem Turm der Stadtmauer (s. Haus „An der Ecke zur Zinne“) alter Name fürTrommelsberg
Augustinerstrasse alter Name der Wagestrasse
Bandstraße erst ab 1852, von einer Bandfabrik Erst 1852 durchbrochen vom Breiten Weg zur Franziskanerstraße, damals Fabrikstraße; dort lag eine Bandfabrik.
Bärenstrasse falsche Schreibweise der Bernstrasse
Barfüßlerstrasse Nach dem Franziskanerkloster (auch Barfüßler genannt, da sie sich nur zu Fuß fortbewegten) alter Name der Dreiengelstrasse bis 1631
Bärstraße Nach Haus „Zum schwarzen Bären“ So genannt nach dem Gasthof „Zum schwarzen Bären“ Nr. 1b und 2a. Die Straße besteht aus zwei Teilen, einem engeren vom Breiten Weg bis zum Bär und einem platzartigen bis zur Regierungsstraße; der enge Teil hieß bis 1807 Neue Straße, der Platz bis um 1700 der „Plan (beim schwarzen Bären)“. Der Name „Neue Straße“ deutet darauf hin, daß es sich um einen Durchbruch handelt; doch ist die Straße schon auf dem Plan von Brack 1552 vorhanden. Plan ist gleichbedeutend mit Platz. Der Name „Schwarze Bärgasse“ für die ganze Straße kommt zuerst bei Costenoble vor und bleibt seit 1815 allein über; später wird der enge Teil Bärstraße, der breite Bärplatz genannt; heute nur noch Bärstraße.
Beerenstrasse falsche Schreibweise der Bernstrasse
Bei den Glocken nach den Hausnamen mit dem Wort Glocke ältere Bezeichnung des Nordteils der Regierungsstrasse
Bei den Trillmännchen verballhornung von Troilusmönch älterer Name der Fürstenwallstrasse
Bei den Trüllmönchen nach den Troilusmönchen älterer Name der Fürstenwallstrasse
Bei der großen Glocke nach dem Haus „Zur großen Glocke“ ältere Bezeichnung des Nordteils der Regierungsstrasse
Bei der Hauptwache Es handelt sich hier um eine Ausbuchtung des Marktplatzes an der Nordostecke. Dieser Name bestand bis zum Abbruch der Hauptwache 1895 aus zwei Teilen, einem Platze westlich der Hauptwache und einer engen, kurzen Straße östlich vor den Häusern Hauptwache 1/3. Der älteste Name des Westteils ist Kleidermarkt (1432). Der Name stammt vom Kleiderhof, Hauptwache 7 und 8, der 1293 genannt wird. Er heißt auch „Töpfermarkt“, weil hier an Markttagen Töpfer ihre Stände hatten. Nachdem der Kleiderhof längst verschwunden war und 1723 die königliche Hauptwache der Garnision in das alte städtische Zeughaus Hauptwache 11 verlegt wurde, bürgerte sich langsam „Bei der Hauptwache“ ein.
Bei der Hohen Pforte Teil des Tränsberg
Bei St.Ulrich anderer Name für Kutschenführerstrasse
Beim Brauhof alter Name des Ratswageplatzes
Beim Schlage nach dem Haus „Zum großen Schlage“ ältere Bezeichnung des Nordteils der Regierungsstrasse
Berliner Straße Erst 1838 so genannt wegen der Richtung nach Berlin. Der alte Name ist Kuhstraße, weil die viehhaltenden Gemeinden der drei Oberpfarren M. Geist St. Ulrich und St. Johannis, durch diese Straße ihr Vieh nach der Elbe hinunter und über die Brücken auf die Weide trieben. 1504 wird eine alte und eine neue kostrate unterschieden; Rathmann unterscheidet 1803 zwischen Kleiner Kuhstraße vom Breiten Weg bis Goldschmiedebrücke und Großer Kuhstraße ab dort. Andere Namen : 1523 ketterstrate (wohl Ketzerstr.) und 1552 bei Brack „Umlauf“ für den unteren Teil ab Große Junckerstraße, die selbst auch „Auf dem Umlauf“ heißt. ( Ein Umlauf ist eine Straße, die im Bogen herumläuft. vgl. Gr. + Kl. Storchstraße).
Bernauische Strasse unverständliche Schreibweise der Bernstrasse
Bernstrasse von Brand (bernen=brennen) alter Name der Steinernetischstrasse
Bey der großen Glocke nach dem Brauhaus „Zur Großen Glocke“ In Nr. 1 war das Brauhaus „Zur Großen Glocke“
Bibelgasse nach dem Haus „Zur goldenen Bibel“ So genannt nach dem Hause „Zur goldenen Bibel“, Magdalenenberg 1a. Der Magdalenenberg führt auf die Bibelgasse zu. Diese kurze Verbindungsstraße zwischen Knochenhauerufer und Werftstr. war ursprünglich durch die zweite östliche Stadtmauer in zwei Teile getrennt, dort war die Stadtmauer schon 1632 (s. Plan 0vG) durchbrochen. Erst 1683 bis 1807 (Plan von Schmutze) heißt sie „In der Bibel“. Von der Gasse ging nach Norden eine kurze Sackgasse ab und an der Stadtmauer entlang; bei OvG noch nicht eingezeichnet. Vom 18. Jahrhundert bis 1817 hieß diese Sackgasse Ehebrechergang; bis 1823 ist sie verbaut.
Bläßgasse nach der Kapelle für den Hl. Blasius alter Name der Poststrasse
Blauebeilstraße Nach Haus „Zum blauen Beil“ So genannt nach dem Hause „Zum blauen Beil“, Grünearmstr. 3. Der alte Name war Holzmarkt und ist 1309 bezeugt. Im 17. u. 18. Jahrhundert auch Holzstraße und Holzmarktstraße.
Bornstrasse falsche Schreibweise der Bernstrasse
Brackengässchen nach der Familie Bracke Nebengasse der Spiegelbrücke
Brandes von Brand/brennen alter Name der Apfelstrasse
Brandstrasse vermutlich nach einem Brand, der dort wütete alter Name der Apfelstrasse, der westliche Teil ab der Biegung hieß noch längere Zeit Brandstraße
Brannen von Brand/brennen alter Name der Apfelstrasse
Braunehirschstraße Nach Haus „Zum Braunen Hirsch“ So genannt nach dem Hause „Zum braunen Hirsch“, Breiter Weg 119. Der ältere Name ist Kl. Schrotdorfer Straße, weil sie auf das Schrotdorfer Tor zuführte.
Brausewinkel Teil der Storchstrasse
Breite Straße in vielen Städten verwendeter Name der Hauptstraße Diese Straße wurde bis ins 18.Jahrhundert zum Domplatz gerechnet. Das Häuserviereck auf der Südseite war bis 1720 unbebaut.
Breiter Weg war ursprünglich die Heerstraße, die am ältesten Magdeburg im Westen vorbeiführte. Die älteste westliche Stadtmauer lag zwischem Breiten Weg und Schuhbrücke – Schwertfegerstraße, 1207 in der Schöppenchronik genannt. Der südliche Abschluß war das Sudenburger Tor, gelegen bei Breite Weg 213a, Ecke Oranienstraße. Im Norden war der Abschluß das Krökentor, Breiter Weg 104 (Ostseite) und 105 (Westseite).
Brücke der Herrn Losasche Nach der Ratsfamilie Lose alter Name der Lödische Hofstrasse
Brücktor, am alten Die Strombrücke führte hier bis 1861 über die Elbe; Das Brücktor, gelegentlich auch Elbtor genannt, lag im Zuge der Stadtmauer, die nicht dicht am Westufer der Elbe sondern etwas südwestlich davon verlief Ab 1523 kommt die Bezeichnung „vor dem bruggedor“ vor. Das Wort „alt“ wurde 1861 hinzugefügt, seit es an der Westseite der neuen Strombrücke ein neues Brücktor gab.
Brüderstrasse nach den Franziskanermönchen alter Name der Schulstrasse
Brühl (=sumpfige Wiese) ältester Name der Zschokkestrasse
Brusewinkel andere Schreibweise von Brausewinkel
Buttergasse nach den Butterständen auf dem Markt An Markttagen waren hier wohl die Butterstände aufgebaut. Name seit 1698, 1755 als die Straßennamentafeln angebracht wurden amtlich festgelegt. Früher rechnete man die kurze Gasse zur Schwertfegerstraße.
der Fischer Vorstadt Name des Fischerufers in der Schöffenchronik
Diebeshenkergasse alter Name der Weißgerberstrasse
Diebeshorn wegen der Stadtrandlage (Ansammlung von Dieben) und einer Elbbiegung (Horn) ältester Name der Fürstenwallstrasse (auch Teil der Fürstenstrasse)
Diebeshorn südlicher Teil der Fürstenstrasse
Domstraße Seit Anfäng des 18. Jahrhundert. Vorher lagen die Häuser „hinter dem Dom“. Später begann die Straße bei Breiter Weg 1 und führte zum Fürstenwall. Die ganze Südseite vom Sudenburger Tor an war mit Häusern besetzt, hinter denen die Stadtmauer verlief. Infolge der Stadterweiterung wurden seit 1870 alle Häuser abgebrochen. Die heutige Domstraße ist nur der Rest des alten Westteils. Früher hieß der Rerntergang östlich des Doms „Am Dom“ oder „Beim Dom“.
Dreckwall Strasse an der Innenseite der Stadtmauer (parallel zum Diebeshorn)
Dreibrezelstraße Nach der Bäckerei „Zu den 3Prätzeln“ Der Name kommt von Haus Nr. 9 , der Bäckerei „Zu den drei Prätzeln“ ab Ende des 18. Jahrhunderts. Vorher : „In den Kleinschmieden“ , weil diese hier in der Nähe des Schmiedehofs ( in der Schmiedehofstraße) zusammenwohnten. „In den Kleinschmieden“ ist aber kein festumgrenzter Straßenname, sondern eine Lagekennzeichnung; auch das südliche Ende der anstoßenden Lödischehofstraße, gelegentlich sogar die abliegende Schwertfegerstraße wird so genannt. ( Die Schwertfeger gehörten zur Schmiedeinnung) Vom 16.-18. Jahrhundert kommt auch „Kleinschmiedebrücke“ vor und vom Ende 17. bis 18. Jahrhunderts auch „Hohe Brücke“ für den Teil von der Fettenhennenstraße bis Gr. Junckerstraße.
Dreiengelstraße Nach dem Haus „Zu den drei Engeln“ An der Ecke dieser Straße war das Haus; Breiter Weg 134 „Zu den drei Engeln“. Der ältere Name ist „Barfüßerstraße“ nach dem Franziskanerkloster im Gebäude Große Schulstraße 1. Nach 1631 wird nur noch der jetzige Name verwendet.
Dreikrebsenstrasse nach dem Haus „Zu den drei Krebsen“ alter Name für Georgenstrasse/-platz
Ehebrechergang anderer Name der Bibelgasse
Elbtor anderer Name fürdas Brückentor (Am alten Brücktor)
Eselsgasse von den Transporteseln einer Ratsmühle älterer Name der Gertraudenstrasse
Eselsstrasse älterer Name der Gertraudenstrasse
Fabrikstrasse erster Name der Bandstraße
Faßlochsberg vom Haus „Zum Fuchsloch“ Der älteste Name dieser Straße, die in ihrem westlichen Hauptteil auffallend breit ist, lautet Kuhförder. Ein Förder (platt: Feder) ist eine Straßenanlage, die dadurch entstanden ist, daß der mittlere Teil der Altstadt auf einer Hochfläche über der Elbe liegt. Im Mittelalter wurde für die drei Pfärrgerneinden, die an der Elbe, St. Johannis, St. Petri und St. Jacobi Fahrstraßen angelegt, die den Höhenunterschied möglichst ausgleichen sollte, die sogenannten Förder. Man legte die Fahrbahn von oben an tiefer als die Bürgersteige und baute eine Art Schlucht, die zu beiden Seiten Futtermauern hatte, die zur Elbe hin immer höher wurden. So konnte mit den Wagengespannen die Waren leichter zur Elbe „befördert“ werden. 0vG. hat auf seinem Plan die Förder durch Strichelung kenntlich gemacht, besonders deutlich am Johannisberg. Den Fußgängerverkehr über die Schluchten erleichterten Brücken. Der Förder für St. Jacobi war der Faßlochsberg. Kuhförder hieß die Straße, weil durch sie die drei Untergemeinden ihr Vieh an die Elbe und über sie weg zur städtischen Feldflur, den „Wiesenblöcken“ trieben. Das Gegenstück dazu ist die Berliner Straße, die „Kuh(förder)straße“ der drei Oberpfarreien. Der Name kommt zuerst 1280 vor. Ab 1650 wurde ein zweiter Name gebräuchlich jm Voßloch“. Er rührt von dem Haus Faßlochsberg 10 + 11 „Das Fuchsloch“. Das Haus ragte weit aus der Häusefluchtlinie heraus und verengte die sonst breite Straße derart, daß es zu dieser Namensbildung kam. Die Straße war bei Nr. 11 durch ein Tor gesperrt, 1683 als Pforte bezeichnet. Es ist mehfach abgebildet, aber die Ansichten weichen alle voneinander ab.
Fettehennstraße sogenannt nach dem Hause „Zur fetten Henne“ ebda. Nr. 9. Dazu kommt im 17. Jahrhundert „Im Kleinschmieden“ und einmal der Name Roßmarienstraße vor. Die ältesten Namen sind Beienhof und Rohelstraße.
Fischersteg Das alte und das neue Fischerufer waren durch mehrere Stege verbunden. Auf dem 0vG-Plan sind es drei. Davon ist der mittlere verbaut. Der südliche ist der heutige Fischersteg, der nördliche überbaute ist noch vorhanden, aber auch heute namenlos. Bis zum 18. Jahrhundert wurde das ganze Gebiet als „Fischerufer“ bezeichnet.
Fischerufer alte Bezeichnung (bis 1800) für das ganze Gebiet um den Fischersteg
Fischerufer Das ganze Gelände zwischen der östlichen Stadtmauer und der Elbe südlich vom Petriförder bis zum „Neuen Wergke“ (Bastion Preußen) hieß vom MA bis Mitte 18. Jahrhundert Fischerufer oder Fischerstraße. Das Fischerufer lag also bis 1631 außerhalb der Stadtmauer. Die Schöppenchronik bezeichnet es daher als „der Fischer Vorstadt“. Diese war nach Süden zu offen, da auch die dort angrenzende Werftstraße außerhalb lag. In die Altstadt westlich führten vier Tore oder Pforten. Das wichtigste Tor war das Fischertor, gelegentlich auch Peterstor genannt, weil es unterhalb der Petrikirche lag. Das Tor stand auf der Westseite zwischen den Häusern Knochenhauerufer 47 und Altem Fischerufer 56, auf der Ostseite zwischen Knochenhauerufer 46 und Petriförder 5, so daß Nr. 46 und 47 innerhalb, die Nr. 5 und 56 außerhalb der Mauern lagen. Der Zugang zum Fischerufer am Wallonerberg war bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts nicht vorhanden. Nur das Augustinerkloster hatte hier unten eine Pforte (erwähnt 1454 und noch 1683). Die beiden nächsten Pforten, am Faßlochsberg unten und an der Kameelstraße hatten keine besonderen Namen. Die „Pforte nach dem Fuchsloch“, also den Faßlochsberg hinauf, wird auch 1683 zuletzt erwähnt. Die Lakenmacher hatten ihre Bleichplätze und Wandrähme zwischen der Kleinen und Großen Lakenmacherstraße und ihr Färberhaus an der Elbe unten. Das Lakenmachertor hies auch „Pforte bei dem Stockhause“. Dieses Stockhaus, Kleine Schulstraße 17, lag innerhalb der Stadtmauer dicht am Tor.
Fornerische Strasse nach der Familie Forner anderer Name für Venedische Strasse
Franziskanerstraße Diese schmale Straße führte von der Braunehirschstraße über die Schrotdorfer Straße bis zur Dreiengelstraße. Ihren ältesten Namen erhielt sie wegen ihrer Enge „Vossloch in der Großen Schrotdorfer Straße“. Dessen älteste Form von 1552 ist Fuchshöhle. Ab 1817 erhält sie den Namen Fabrikstraße. Hier befand sich eine Bandfabrik (s. Braunehirschstraße)
Franzoseninsel Name nach der Zuwanderung der Hugenotten für den östlichen Teil des Georgenstrasse
Franzosenplatz Name nach der Zuwanderung der Hugenotten für den östlichen Teil des Georgenstrasse
Französischer Kirchgang nach der französischen Kirche alter Name des Gangs zur fränzösischen Kirche
französischer Sack nach der französischen Gemeinde alter Name des Gangs zur fränzösischen Kirche
Friedhof Solange das Stift St. Sebastian bestand, war er der vom Kreuzgang umgebene Friedhof der Stiftsherren. Noch 1632 war die Nordseite der Prälatenstraße vom Breiten Wege bis zur Biegung bei den Türmen der Sebastianskirche durch eine Mauer abgeschlossen. Der Zugang zur Kirche und zum Friedhof war eine Pforte bei Breite Weg 210/211. Auch der Friedhof selbst war von einer Mauer umgeben. Der Name „Friedhof“ kommt zuerst im Neun-Viertel-Plan um 1730 auf. Durch den Neubau der Hauptpost wurde alles verändert. Der Friedhof war nur noch ein kurze Straße an der Nordseite der Sebastianskirche.
Fürstenstraße 1716 von Fürst Leopold von Anhalt so genannt Der alte Name ist „Straße im seidenen Beutel“ nach dem Haus Fürstenstraße 7 „Zum seidenen Beutel“. Der Name wird 1523 zuerst genannt und bis 1807 gebraucht. Im MA und bis ins 16. Jahrhundert hinein wurde der südliche Teil auch zum Diebeshom (heute Fürstenwallstr. und Gouvemementsstr.) gerechnet. Die Häuser im Norden wurden bis ins 18. Jahrhundert häufig als Häuser „Vor dem Brücktor‘ bezeichnet. Den neuen Namen Fürstenstraße erhielt sie nach dem Fürsten Leopold von Anhalt, der 1716 das Gouvernementhaus Gouvernementstraße 1 , Ecke Fürstenwallstraße, einrichtete. Die „Seidenbeutelpforte“ wird 1523 erwähnt . Sie heißt auch Wasserpforte oder Wassertor, wie all die Pforten, die zur Elbe hinunterführten. Außerdem auch Gerbertor, weil Fürstenstraße 26 das Gerberhaus war.
Fürstenufer Diese Straße hatte bis 1829 keinen festen Namen. Bis dahin liegen die Häuser hier „An der Elbe … … Am Neuen Tore … .. Am Lappenberg“, .“An der Ratsmühle … .. An der Wasserkunst“. Die Bezeichnung „An der Elbe“ wird für alle Häuser an der Elbe, z.B. für die am Fischerufer gebraucht, ‚in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts nur für die Häuser, die vom alten Packhof bis zum „Alten Brücktor“ an der Elbe lagen (Costenoble, 1798). Diese Straße „An der Elbe“ bestand also aus zwei Teilen, dem Südteil, der sich mit dem heutigen alten Teil des Fürstenufers deckt, und dem Nordteil, der zwischen neuem Packhof und der Elbe lag und bis zum Armenhausgäßchen zwischen altem und neuen Packhof ging (s. Schlachthofstraße). Die Bezeichnung „Am Neuen Tore“ wird nur im 17. Jahrhundert gebraucht. Dieses Tor lag im Zuge der Stadtmauer im Ostende der Johannisbergstraße. Das Fürstenufer lag ja außerhalb der Stadtmauer, die erst nach 1631 nicht mehr erneuert wurde. Die Bezeichnung „Am Lappengergk“ kommt nur 1689 vor und ist ganz allgemeiner Art. Lappenberg ist kein spezieller Ortsname, sondern bedeutet Schuttabladestelle, deren mehrere erwähnt werden. Die Bezeichnung „An der Ratsmühle“ wird nur gelegentlich bis um 1800 benutzt; diese Mühle lag an der Elbe beim Neuen Brücktor. Dagegen hat die Bezeichnung „An der Wasserkunst“ den Charakter eines wirklichen Straßennamens und ist, seit diese altstädtische Wasserkunst 1699 dicht bei der Ratsmühle erbaut wurde, oft gebraucht. Da die Neustadt auch eine Wasserkunststraße hatte, erhielt sie nach der Eingliederung dieses Stadtteils 1887 den Namen Fürstenufer.
Fürstenwallstraße Ihr Name im MA ist Diebeshorn. Diebeshorn und Fürstenwallstraße sind identisch. Die Straße lag am Rande der Stadt, bevor dort der Fürstenwall errichtet wurde, in einem abgelegenen Winkel. An solchen Stellen siedelt sich bevorzugt lichtscheues Gesindel an. Es war auch äußerlich eine unsaubere Gegend, an der Westseite beim Weinberg des Klosters befand sich ein Lappenberg und der Wall auf der Ostseite innen an der Stadtmauer entlang hieß „Der Dreckwall“ bis um 1700. Der Name Horn war im MA für Örtlichkeiten beliebt, an der Elbe für Gelände, um das der Fluß einen Bogen macht, als auch für Straßen, die in einem Sack enden. Das Diebeshom wird 1323 zuerst und dann weiter bis 1523 in Urkunden öfter genannt. Seit 1489 die Brüder vom gemeinsamen Leben, auch Troilusmönche genannt, auf den Grundstücken Fürstenwallstr. 16-18, ihr Kloster errichtet hatten, wurde das Südende der Straße auch nach ihnen benannt: „Bei den Trüllmönchen“. Das Kloster wurde Anfang des 16. Jahrhundert aufgegeben und der Name verderbte zu „Trillmännchen“. Als der alte Dessauer 1716 an der Ecke Fürstenwall und Gouvemementsstraße das Fürstenhaus eingerichtet und den Fürstenwall angelegt hatte, sorgte er dafür, daß das Diebeshom ein anständiges Äußeres erhielt. Die Straße wurde im Westen auf das Doppelte verbreitert und an der Westseite neue Häuser errichtet.
Gang zur französischen Kirche Die Sackgasse an der Gr. Marktstraße nannte man bis ins 18. Jahrhundert einfach „Sack“ (mehrfach in der Stadt). Im Hause Nr. 1 wohnte von 1580 bis um 1650 die Ratsfamilie Rohde. Deshalb auch „Rohden im Sack“. Nachdem 1704 die franz.- reformierte Gemeinde das große Grundstück erworben und ihre Kirche errichtet hatte, nannte man ihn auch „Französischen Sack“. Im Adreßbuch von 1817 erscheint dann zuerst der Name „Französischer Kirchgang“.
Geldlöwenstrasse Teil der Junkerstrasse
Georgenplatz
Georgenplatz und Georgenstraße Für die beiden Straßenstücke und den Platz zwischen ihnen ist bis ins 17. Jahrhundert kein Name nachweisbar. Zuerst in der Rolle von 1631 kommt die Bezeichnung für den Georgenplatz „Bei den drei Krebsen ‚in der Gasse“ nach dem Eckhause Breiter Weg 147 „Zu den drei Krebsen“ vor. Daraus wurde später Dreikrebsenstraße und zuletzt 1702 Krebsstraße. Bei OvG heißt der Platz „Der Plan“. Im Stättenbuch wird der Ausdruck „Auf dem ganzen Plan“ gebraucht. Im amtlichen Verzeichnis von 1683 taucht der Name „Ritterstraße“ auf Dieser Name ist vermutlich der älteste; denn in der Georgenstraße hatten mehrere adlige Familien ihre städtischen Absteigequartiere. Dies sind die „Ritter“ oder Landjunker im Gegensatz zu den Stadtjunkern der Gr. und Kl. Junkerstraße. Dieser Brauch des Adels der Umgebung, sich in der Stadt ein Absteigequartier zu halten, bestand aber nur bis 1631. Danach verhinderte die Armut nach dem Krieg im allgemeinen diesen Brauch. Als sich die Hugenotten in größere Zahl hier angesiedelt hatten, erhielt der Platz und der östliche Teil der Georgenstraße den Namen Franzosenplatz (bis 1807) oder auch „Franzoseninsel“. Mit Insel ist vermutlich der Häuserblock zwischen Georgenplatz, Georgenstraße und Stiftsstraße gemeint. Neben diesen Namen kommen auch gelegentlich vor: „Kanzleistraße“ ( nach Kanzlei der Pfälzer Kolonie), später „Hinter der Münze“ (beide : Westteil). Nachdem 1815 das Georgenstift hierhin verlegt wurde, hieß es nun Georgenplatz bzw. Georgenstraße. Da aber die Nummerierung der Häuser Schwierigkeiten machte, wurde ein Teil zur Stiftstraße.
Georgenstrasse
Gertraudenstraße nach dem Gertraudenstrift Der älteste Name dieser Gasse ist Rollgasse. Dieser Name ist sicher zu deuten : Rudolfsgasse. Die Gasse erhielt den Namen von der Pforte, die an ihrem Ostende durch die Stadtmauer hindurch an die Elbe führte. Diese Pforte hieß 1438 die Rolovspforte ( Urkundenbuch der Stadt Magdeburg II S.5 18). Rolov ist die Kurzform von Rudolf, auch Brack führte 1552 die Rohlpforte an; auf seinem Plan ist sie undeutlich, aber erkennbar. Auf dem Merianischen Stich führt sie durch einen stattlichen Turm. Der Name Rollgasse ist also schon im MA und dann bis ins 18. Jahrhundert hinein gebraucht worden. Seit 1698 am Brücktor die Ratsmühle angelegt war und infolgedessen mit Mehl beladene Esel oft hier durchgetrieben wurden, kam der Name Eselsgasse auf, ebenso wie der Name Eselskirche für die hier gelegene Kapelle des Getraudenstifts, und verdrängte schließlich die älteren Namen. Von 1817 – 1835 hieß die Gasse Eselstraße, dann nahm man daran Anstoß und gab ihr den jetzigen Namen nach dem Getraudenstift an ihrer Nordseite.
Goldenewagegasse nach dem Haus „Zur goldenen Wage“ älterer Name der Wagestrasse
Goldschmiedebrücke Straßennamen, die auf „-brücke“ ‚in Magdeburg enden, liegen nicht am Wasser. Es waren enge Geschäftsstraßen, die als erste im MA gepflastert wurden. Sie erhielten in der Mitte einen Bürgersteig, indem man Steinplatten verlegte. Es sind die „breiten Steine“, von denen nach dem Studentenliede „der Bursch nicht wich“. Hier sind es die Brücken. 1214 wird vom Stift St. Annen gesagt (Urkundenb. der Stadt M.), „es sei vor der bruggen errichtet“, so ist damit die Goldschmiedebrücke gemeint, hinter deren Ostseite das Stift liegt. In Nr. 4 befand sich das Innungshaus. Im nördlichen Teil wohnten später viele Tischler. Damals gehörte zunächst die „Tischlerbrücke“ zur Goldschmiedebrücke. Als 1755 die Straßenschilder angebracht wurden, kam es zur deutlichen Trennung.
Gosewinkel alter Name der Wagestrasse
Gouvernementsstraße Seit dem 16. Jahrhundert hieß sie „Im Trillmännchen“ oder „Im Trüllmönchen“, ebenso wie das Südende der Fürstenwallstraße, da das Kloster der Troilusbrüder an beide Straßen grenzte.
Grapengießerstrasse von Grapen (=eiserne Töpfe) früher Teil der Jakobstrasse
Groppendorfer Strasse alter Name der Weinfaßstrasse
Große Junkerstrasse Teil der Junkerstrasse
Große Junkerstraße (Nordteil von Zeisigbauer bis Rathaus) Der älteste Name ist Sperlingsberg. Manchmal wurde das erste Stück auch zum Johanniskirchhof gerechnet. Der Platz an der Ostseite, der jetzt ohne Namen ist (die an ihm stehenden Häuser gehören zur Gr. und Kl. Junkerstraße), hieß bis um 1700 Trommelsberg. Jetzt heißt so die Straße, die von diesem Platz zur Johannisfahrt hinunterführt. Der Platz wird gelegentlich auch als „der Plan“ bezeichnet. 1717 wird der Teil zwischen Trommelsberg und Zeisigbauer auch „Gelblöwenstraße“ genannt nach dem Hause Gr. Junkerstraße 4 „Zum gelben Löwen
Große Junkerstrasse (vom Zeisigbauer bis Berliner Straße) Der älteste Name ist „up dem pole liegen dem ummelop“ (auf dem Pfuhl gegen den Umlauf). Der Name „auf dem Pfuhl“ kommt 1523 in den Zinsregistern des KIosters „Unser Lieben Frauen“ vor. Brack gibt der Junkerstraße an dieser Stelle den Namen „Schreckenstraße“. Vermutlich war die Straße infolge schlechten Wasserablaufs in alter Zeit öfter voller Pfützen. Daher der Name „Auf dem Sumpfe“. Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Wasserablauf geregelt und die Pfützen verschwanden und damit auch der Name. „Umlauf“ hat sich bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts neben den anderen Namen erhalten. Dieser Umlauf umfaßte den Südteil der Gr. Junkerstraße und lief in den unteren Teil der Berliner Straße und führte bis zum Alten Brücktor. Das Stättenbuch führt auch den Zeisigbauer unter „Umlauf“ auf (sonst nirgends bezeugt). Wenn das richtig ist, wäre der Ring (=Umlauf) um den Häuserblock zwischen den drei Straßen geschlossen. Der Name Schreckenstraße, Schrickenstraße, Schröckenstraße oder Schrackenstraße gehört vermutlich zu einer Gruppe von Straßennamen, die nach Familiennamen benannt sind, die in der Straße längere Zeit ein hervorragendes Gebäude bewohnten. Für das 16. Jahrhundert gibt es dafür keine Hinweise, aber im 17. Jahrhundert ist eine Familie Schreck (Schricke) hier zahlreich vertreten. Sie besitzt u.a. Häuser in der Nähe der Gr. Junkerstraße in der Berliner Straße, am Alten Brücktor und in der Fürstenstraße.
große Kuhstrasse alter Name der Berlinerstrasse
Große Lakenmacherstrasse nach dem Innungshaus der Lakenmacher alter Name der Kleinen Lakenmacherstrasse
Große Marktstrasse Teil der Marktstrasse (seit 1683)
Große Mühlenstrasse
Große Münzstraße Der frühere Name, 1552 bezeugt, bis 1682 allein gebraucht und bis 1807 neben dem Namen Münzstraße verwendet ist Stallstraße. Seit 1682 ‚in Nr. 7 und 8 die staatliche Münze eingerichtet war, kommt der Name Münzstraße auf Bei der Nummerierung der Häuser erhielt sie ihren jetzigen Namen, da ihre Querstraße, die bei der Münze auf sie mündet, gleichzeitig Kleine Münzstraße genannt wurde.
Große Petersstrasse Unterscheidung bis 1807
Große Petersstrasse nsch der Peterskirche Mittelteil des Neustädter Wegs
Große Schindergasse nach den Abdeckern anderer alter Name der Wallstrasse
Große Schmiedehofgasse anderer Name der Schmiedehofstrasse
Große Schulstraße nach der alten Ratsschule Der alte Name ist Brüderstraße (1552), weil die Brüder vom heiligen Franziskus seit dem MA in Schulstraße 1 ihr Kloster hatten. Als das Kloster aufgelöst und hier die Ratsschule eingerichtet wurde, hieß sie Schulstraße (1631 bezeugt). 1716 wurde der Name „Schwarze Brüdergasse“ genannt. Als die Kl. Schulstraße 1844 umbenannt war, hieß sie jetzt „Große Schulstraße“
Große Steinernetischstraße Der alte Name dieser Straße ist Bernstr, zuerst 1374 berenstrate (Urkd.Buch der St. S339). Der Name bedeutet Brandstr., vgl. Apfel- und Himmelreichstr.. Da dieser Brand der älteste war (vor 1374) und da man später statt bernen brennen sagte, so wußte man im 16. Jahrhundert und nachher sich den Namen nicht zu deuten und verderbte ihn daher. Es kommen eine Menge Varianten vor: Bärenstr., Beerenstr., Bornstr., die unverständlichste ist Bernauische Str., da man mindestens bis ins 18. Jahrhundert eine Straße nur nach einem Ort benannte, wenn sie auf ihn zuführte. 1715 heißt die Große Steinernetischstr. zum erstenmal Steinernetischgasse, 1730 Große Steinernetischstraße. Der Name rührt von dein Hause „Zum Steinernen Tisch“, Breiter Weg 94 am Eingang der Straße.
Große Strochstrasse Teil der Storchstrasse
Großer Berg erwähnt im Zusammenhang mit Pfeifersberg
Großer Brausewinkel Teil der Storchstrasse
Grünearmstraße Vor 1683 ist für diese Straße kein einheitlicher Name nachweisbar. Diese Straße quert mehrere Straßen, deren Eckgrundstücke nicht der Grunearmstraße zugerechnet wurden. Das Eckhaus an der Rotenkrebsstraße Nr. 14 hieß „Beim grünen Arm“. Seit Mitte des 18. Jahrhundert wird aus dem Straßenzug Grünearmstraße.
Gülden Pfärd auch „Zum golden Roß“, Lehen des Kloster Unserer Lieben Frauen, da das Grundstück bis Große Junkerstr 15c reichte und der Durchgang viel benutzt wurde, nennt es Malsius 1651 Nr. 108 „Zu den zwei Toren“.
Güldene Gezeltstrasse Nach dem Haus „Zum goldenen Zelt“ anderer Name der Schmiedehofstrasse
Hartstraße nach dem Hirschdenkmal auf dem Alten Markt Diese Straße hat ihren Namen eigentlich nie geändert. Nur ist die niederdeutsche Form mehrfach fälsch geändert worden. Der Name hertstrate wird 1425 in der Schöppenchronik genannt und bedeutet Hirschstraße. Der Name stammt von dem Hirschdenkmal, das bis 1631 vor dem Hause Alter Markt 14 stand. Hier mündete die Hartstraße.
Heide Nach den Häusern „Zur grünen Heide“ und „ZurHohen Heide“ anderer Name der Spiegelbrücke
Heiligegeiststraße Im MA „Papenstraße“ = Pfaffenstraße. In den Akten heißt der westl. Teil meist „Hinter des Heiligen Geistes Kirchhof“, der untere Teil aber wurde mit zum Pfeifersberg gerechnet, der jetzt nur noch eine Querstraße der Heiligeiststraße ist. Seit 1755 wird der letztere Name gebraucht.
Henkergasse alter Name der Weißgerberstrasse
hertstraße in der Schöffenchronik für Hartstrasse
Himmelreichstraße Nach Haus „Zum Himmelreich“ Wegen eines ausgedehnten Brandes im MA hieß diese und die Straßen in der Nähe „Auf dem Brande“. Diese Bezeichnung wird bis ins 18. Jahrhundert ausschließlich für die Himmelreichstraße, Krügerbrücke, den Nobben, Prälatenstraße und Krummen Ellbogen gebraucht. 1768 taucht Himmelreichstraße in dem amtlichen Verzeichnis auf, weil das Haus Breiter Weg 181 „Zum Himmelreich“ am Ostende der Straße lag.
Hinter dem Blauen Löwen Teil des Tränsberg
Hinter dem Heimwege alter Name des Ratswageplatzes
Hinter dem Kaution Alter Name für den Bereich Packhofstrasse
Hinter der Kaution anderer Name für Werftstrasse
Hinter der Münze alter Name für Georgenstrasse/-platz
Hinter des Heiligen Geistes Kirchhof Heiligegeiststrasse in alten Akten
Hinter St.Ulrich anderer Name für Kutschenführerstrasse
Hinter und bey St.Sebastian Bezeichnung der Prälatenstraße bei OvG
Hohepfortestrasse nach dem Stadttor „Hohe Pforte“ alter Name fürn den Bereich des Neustädter Wegs (vor demStadttor)
Höllenstrasse alter Name der Wallstrasse
Holzhof Der Holzhof, der zwischen der Ostseite eines Häuserblocks und der Elbe lag, war bis um 1700 nicht bebaut. 0vG hat hier einen Lappenberg eingezeichnet. Am Ende des 17. Jahrhundert wurde hier eine Reihe von Holzstrecken angelegt. Der alte Dessauer war der Ansicht, daß die Anhäufung von Holz in der Nähe der Altstadt und Festung gefährlich sei, und zwang daher die Besitzer, die Holzstrecken nach dem Großen Werder zu verlegen. So wurde der Werder erstmals besiedelt und der Holzhof mit Häusern bebaut.
Holzmarkt alter Name der Blauebeilstrasse
Holzmarktstrasse alter Name der Blauebeilstrasse
Holzstrasse alter Name der Blauebeilstrasse
Horn erwähnt im Zusammenhang mit Pfeifersberg
Hünenschlippe Westteil der Schuhgasse
Hunnenthurm Petersberg 2/3, Hünenturm. Bis nach 1631 stand auf Nr. 2 der Hünenthurm, wegen seiner Größe so genannt. Er gehörte zur ottonischen Stadtmauer und war deshalb besonders stark gebaut, weil er die Nordostecke an der Elbe deckte. Sein Gegenstück ist also der Turm über der Hohen Pforte, der nach der Stadterweiterung im Norden 1235 an seine Stelle trat. Auf den alten Ansichten der Stadt ist er mehrfach wiedergegeben, doch ist seine Lage falsch, zu weit westlich eingetragen. Richtig ist seine Lage im OvG – Plan angegeben. Der Turm war danach viereckig mit rundem Aufsatz. Der Turm wurde nach 1631 abgebrochen. 1651 hatte bei Nr. 2 Spilner eine Wohnstätte, 1683 gehörte dem Kloster (Maria- Magdalena) die Stätte, um 1700 das Haus.
Huthof nach der Seidenkrämerinnung alter Name des Schwibbogen
Huthoffschlippe Ostteil der Schuhgasse (ungesichert)
Iffloffstrasse nach dem Haus „Zum goldenen Iffloff“ Haus „Zum Eibenlaub“ Jakobstr. 14 nicht in Kramer verzeichnet!
Im neuen Fleischscharrn Anderer Name der Scharrnstrasse
Im neuen Scharrn Anderer Name der Scharrnstrasse
Im Sack auch als Name der Zschokkestrasse
Im Trillmänchen alter Name der Guovernementstrasse
Im Trillmönchen alter Name der Guovernementstrasse
In den Beckenschlägern alter Name des Tränsberg
In den Kleinschmieden alter Name der Dreibrezelstraße
In der Bibel anderer Name der Bibelgasse
In der Hölle alter Name der Wallstrasse
In Umlauf Teil der Storchstrasse
Jakobikirchstraße 1817 erscheint im Adreßbuch erstmals der Name. Privathäuser haben hier nicht gestanden.
Jakobstraße Diese Straße wurde erst nach dem großen Durchbruch von 1886 zu der breiten Verkehrstraße, die den Alten Markt mit der Alten Neustadt verbindet. Der Abschnitt zwischen Petersstraße und Blauebeilstraße war sehr eng. Durch Abbruch der Häuser auf der Westseite wurde die Straße auf das doppelte verbreitert. Am Nordende wurde der Tränsberg und die Stadtmauer durchbrochen und in gerader Fortsetzung die Gustaf-Adolf-Straße angelegt. Der verbreiterte Abschnitt hieß bis ins 18. Jahrhundert Grapengießerstraße, weil hier im MA Leute wohnten, die „Grapen“ (eiserne Töpfe) gossen. Später hieß der Abschnitt zwischen Rotekrebsstraße und Blauebeilstraße Kesselbüßerstraße. Diesen Namen führte früher nur die Querstraße „Kl. Klosterstraße“. (Kesselbüßen = Kesselflicken)
Johannisbergstrasse (Johannisförder) Der obere Teil der heutigen Johannisbergstraße vom Alten Markt bis zur Johannisfahrtstraße heißt bis um 1730 Johannisförder. Der Förder an der Johanniskirche ist im MA angelegt (1425 Schöppenchronik) und wurde auf Betreiben des Alten Dessauers beseitigt. Zwischen Johannisbergstraße 1 und der Südwestecke des Rathauses führten bis 1725 drei Fahrstraßen nebeneinander nach der Johanniskirche hin, die beiden äußeren in gleicher Höhe mit dem Markte. In der Mitte, durch Futtermauern von den äußeren abgetrennt, war der Förder. Er begann in gleicher Höhe und ging gewölbt unter dem ersten Bogen des Rathauses hindurch und senkte sich wie eine Schlucht allmählich bis zur Ecke Johannisfahrtstraße hin. Bis dahin war der Höhenunterschied ausgeglichen. Geradeaus führte der Johannisberg, der zwischen Johannisfahrtstraße und Knochenhauerufer früher viel steiler war, weiter. Der Wagenverkehr bog meist in die ziemliche flache Johannisfahrtstraße und ging dann bis zum Alten Brücktor weiter. Hier lag bis 1861 die alte Strombrücke. Weil diese Schlucht, die in west-östlicher Richtung verlief, den Verkehr von Nord nach Süd ganz unterband, war sie dreimal überbrückt. Die erste Brücke führte vom Johanniskirchhof in die Kleine Junkerstraße, die zweite kleinere Brücke vom Südportal der Johanniskirche nach dem Pastorat St. Johannis Johannisberg 7a (Westecke der Johannisfahrtstraße), die dritte wieder breitere von ebenda nach der anderen Ecke der Johannisfahrtstraße. Von dieser Brücke ging man über eine Treppe in die Johannisfahrstraße hinunter. Nachdem diese Anlage beseitigt wurde, kam der Name Johannisförder für den oberen Teil der Johannisbergstraße außer Gebrauch. Von 1730 bis 1807 hieß dieser Teil Johannisstraße. Von den beiden äußeren Parallelstraßen am westlichen Anfang der Johannisbergstraße ist die an der Südseite, der heutige Anfang der Johannisbergstraße vom Alten Markt bis zur Gr. Junkerstraße. Infolge der Anlage des Förders konnte man vom Alten Markt durch dieses kurze Stück Straße nur nach der Großen Junkerstraße fahren. Auch von der Johannisbergstraße 3 (jetzt Artushof) konnte man von der Gr. nicht nach der Kl. Junkerstraße fahren. Hier lagen nach dem 0vG- Plan Treppen. Ein Name für dieses kurze Straßenstück war 1683 „Vor der alten Schöffenkammer“ (Johannisberg 1). Im 17. Jahrhundert hieß es meist Milchmarkt oder man rechnete die wenigen Häuser zum Alten Markt. Nach der Beseitigung des Förders war es das letzte Stück der Johannisstraße. Die Parallelstraße an der Nordseite des Förders ist vermutlich der Becherhof. Diese Parallelstraße unter dem jetzigen Rathause hindurch war nötig, solange der Förder bestand, weil man sonst vom Alten Markt nicht direkt in den Johanniskirchhof gelangen konnte.
Johannisbergstrasse (Johanniskirchhof) Dieser Friedhof war, bis zur Anlegung des Nordfriedhofs außerhalb der Stadt, Begräbnisplatz. Bis dahin führte auch die Fahrstraße, die jetzt auch an der Nordseite der Johanniskirche ist, nicht über den Friedhof Sie ging vielmehr an der Südseite des Friedhofes entlang. An ihrer Südseite wurde sie von der nördlichen Futtermauer des Förders abgegrenzt. Beim Hochchor der Kirche bog sie um diesen herum und ging weiter nach der Stephansbrücke zu. An ihrer Biegung Johannisbergstraße 17 ging eine Treppe nach dem Johannisberg hinunter. Diese Treppe verlief in west-östlicher Richtung, später in nordsüdlicher. Diese Fahrstraße an der Südseite der Kirche hieß noch 1803 „Hinter St. Johannis“. Der Johanniskirchhof war bis zum Abbruch des Förders nur durch drei enge Gassen zugänglich, den Becherhof, die Rollgasse und die Stephansbrücke. Alle drei hat man auch Schling (Geschlüng) genannt. Das ist ein Gattungsname für enge Gassen. Die Rollgasse ging zwischen den Häusern Spiegelbrücke 1, das an die Nordostecke des Rathaus angebaut war und 2 hindurch. Nach Abbruch von Nr. 1 wurde hier die jetzige breite Fahrstraße angelegt, und das neue Geschäftsgebäude des Magistrats an der Ostseite der neuen Straße erhielt die Nurmmern 1 und 2. Dieses Gebäude steht z.T. auf dem Grund der früheren Rollgasse. Die Roll- oder Rullgasse wurde selten genannt, weil sie meist „namenlos“ war. Ihr Name könnte daher kommen, daß ihr Zugang zeitweilig durch ein Rollkreuz für Wagen gesperrt war. Auch der östliche Zugang, das Südende der Stephansbrücke zwischen Spiegelbrücke und Johanniskirchhof, konnte mit gutem Grund als Schling bezeichnet werden, denn die Stephansbrücke war hier bis zu ihrer Verbreiterung am Ende des 19. Jahrhunderts sehr schmal. Spätestens 1817 erhielt der Schling den Namen Johanniskirchhof Die älteste Pfarrkirche der Stadt war dem hl. Stephan geweiht. Neben der Johanniskirche, den Häusern Johanniskirchhof lb und Ic, war später eine Kapelle, die anfangs dem hl. Cyriakus, dann dem hl. Stephan geweiht war. Der Schöppenchronist, der erst im 14. Jahrhundert schrieb, berichtet, daß Karl der Große nach der Bekehrung der Sachsen *in Magdeburg eine Stephanspfarrkirche errichten ließ. Der Name dieses Heiligen beweist, daß die Gründung der Kirche durch den Bischof von Halberstadt, zu dessen Sprengel damals die Stadt gehörte, erfolgte. Diese Pfarrkirche wurde im 9. Jahrhundert zerstört, ihre Trümmer wurden danach durch ein Hochwasser beschädigt. Die Kirche müßte also unten an der Elbe gelegen haben. Die Magdeburger verlegten ihre Pfarrkirche auf das Hochplateau über der Elbe an den Johanniskirchhof Hier bauten sie „eine kleine Stephanskapelle“, wie der Chronist sich ausdrückte. Dr. Ernst Neubauer vermutet : Die zweite Stephanskirche war die Johanniskirche. Im 10. Jahrhundert besaß Markgraf Gero, zugleich Herr der Grafschaft Billungshoch im Nordthüringau, zu der Magdeburg damals gehörte, am Johanniskirchhof einen Hof und stiftete bei diesem eine Kapelle zu Ehren seines Heiligen, des hl. Cyriakus, dem er auch die Stiftskirche in Gernrode weihte. Diese Kapelle ist die spätere Stephanskapelle. Nach Geros Tod 965 überließ Otto 1. Hof und Kapelle dem Bischhof von Halberstadt zu lebenslangen Gebrauch, also noch vor der Errichtung des Erzstiftes Magdeburg. Als bald danach der Bischof von Halberstadt der Errichtung des Erzstiftes hartnäckigen Widerstand leistete, weil das seine Rechte im großen Umfänge schmälerte, war der magdeburger Geistlichkeit die Erinnerung an die frühere Zugehörigkeit zu Halberstadt unangenehm. Man nannte zunächst die städtische Pfarrkirche Markt- oder Kaufmannskirche. Später ließ man den Namen ganz fallen, machte aus der Stephanskirche die Johanniskirche und übertrug auf die Kapelle des hl. Cyriakus den Namen des hl. Stephan. Für 1152 ist die Umbennennung bezeugt. 1164 wird die Marktkirche Johanniskirche genannt.
Johannisbergstrasse (Vor dem neuen Tore) Der untere Teil der heutigen Johannisbergstraße von der Johannisfahrtstraße reichte bis zum Brücktor. Ein besonderer Name für den Teil, der sich von der Johannisfahrtstraße bis zum Knochenhauerufer erstreckte, gab es nicht. Meist rechnete man sie bis 1807 zum Förder, dessen gerade Fortsetzung sie ist. Die untere Hälfte des unteren Teils wird ab und zu auch zum Förder gerechnet. Gewöhnlich sagte man aber „Vor dem neuen Tore“. Dieses Tor ist bei OvG eingezeichnet. Es lag seit 1725 im Zuge der zweiten Stadtmauer an der Elbe zwischen Johannisbergstraße 13 und gegenüber 15. Diese Neue Tor ist ein altes Tor. Es ist mit dem Johannistor identisch, das 1438 genannt wird. Wenn es 1631 Neues Tor heißt, so kann man daraus schließen, daß es vor 1631 neugebaut ist. Nach 1631 ist es nicht wieder erneuert worden. Es heißt wie alle Tore innerhalb der Altstadt an der Elbseite Elbtor oder Wassertor. Daneben kommt noch Kauftor vor, weil man durch diese Tor nach dem Kaufhof, dem alten Packhof fuhr.
Johannisfahrtstraße Der alte meist gebrauchte Name dieser Straße ist Werftstraße (nicht die heutige Werftstraße), zuerst 1552 bei Brack und noch 1807 als Nebenname im Wegweiser. Der Name ist sicher sehr alt und in einer Zeit entstanden, als hier in der Nähe der Elbe noch Schiffswerften lagen. Den Namen Johannisfahrt bringt zuerst 1755 Smalian, setzt „die Fahrt oder den „Förder“ gleich. Die Straße hat aber noch andere Namen gehabt. Im 17. und 18. Jahrhundert wendete man nebenbei den Namen „Vor dem Brücktor“ auch für sie an. Ferner hieß sie Sperlingsberg. Sicher beglaubigt ist der Sperlingsberg für das untere Ende der Johannisfahrtstraße bis zum unteren Ende der Berliner Straße hin. Aber auch für die Gr. Junkerstraße ist der Sperlingsberg beglaubigt. Das Haus Gr. Junkerstr.15a lag auch am Sperlingsberg, ferner das Haus Gr. Junkerstraße 9.
Judengasse Sie ist zu eng für ein Ghetto. Aber vielleicht hat längere Zeit ein Jude dort gewohnt.
Junkerstraße Dieser Name taucht zuerst 1631 auf Da die Straße dicht am Rathaus liegt, könnte es sich um Stadtjunker handeln. Dabei könnte es sich um die erbischhöflichen, adeligen Dienstfamilien handeln, die im Regiment der Stadt saßen, bevor die bürgerliche Selbstverwaltung von den Innungen erkämpft wurde, und die hier ‚in größerer Zahl beieinander wohnten. Allerdings wurde diese Verwaltung durch erzbischöfliche Lehensmannen um 1200 verdrängt und die Erinnerung an ihre Wohnsitze etwas unwahrscheinlich. Die Junkerstraße von 1631 ist zunächst nur die jetzige Kleine Junkerstraße. Aus der Führung des Stättenbuchs geht hervor, daß man um 1660 anfing, einen Unterschied zwischen Kl. und Gr. Junkerstraße zu machen. Von 1660 bis 1750 wurden die Namen von Kl. und Gr. vertauscht, weil die Kl. Junkerstraße die ältere ist. Nach 1750 machte man den Namenstausch rückgängig.
Junkerstraße (Große und Kleine) Die Mitte der Gr. Junkerstraße bei Nr. 14/16 war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts sehr schmal. Nachdem dort ein großer Brand gewütet hatte, wurde sie auf der Westseite stark verbreitert. Den alten Zustand zeigt der Plan von 0vG. Danach war die Gr. Junkerstraße ein einheitlicher schmaler Straßenzug. Dem Zeisigbauer gegenüber mußte man um die Ecke biegen und kam dann in das Südende der Gr. Junkerstraße, das immer so breit war. Vor der Verbreiterung war also der Platz westlich des Trommelsberges ein dreiseitig begrenzter viereckiger Platz, der nach Westen offen war. Das Südende der Gr. Junkerstraße lag nicht in der geraden Fortsetzung ihrerRichtung vom Markt. So ist es verständlich, daß dieser Südteil bis ins 17. Jahrhundert seinen besonderen Namen hatte.
Kaiserstrasse vermutlich nach der Familie Kaiser alter Name der Kleine Steinernetischstrasse
Kameelstraße nach dem Haus „Zum Kameel“ Die alten Namen dieser Straße sind Karithmerstraße (auch Karißmerstraße) und Kleine Lakenmacherstraße. Beide Namen kommen 1488 vor. Der erste Name wird zuletzt 1524 erwähnt. Das Verschwinden des Namens konnte mit der Reformation zusammenhangen. Infolge derer verschwanden die Karißmer. Ein charisma (gr.) ist eine milde Gabe. Das Herumziehen und Liedersingen von Kindern an kirchlichen Festen nannte man karideln, wobei es den Kindern im wesentlichen auf die Gaben ankam. Da dieser Brauch manchmal ausartete, hat ihn wohl der Rat auf Anraten der evangelischen Geistlichen in ihrem ersten Eifer verboten. Der Straßenname könnte also bedeuten, daß hier arme Leute wohnten. Darauf weist auch ein Name eines Teils der Straße hin. Dieser Name kommt nur im MA vor. Die Straße hatte auf ihrer Südseite eine kleine Ausbuchtung, die OvG eingezeichnet hat. Dieses Plätzchen hieß der Wendewinkel. Wenden durften im MA nur in geringer Zahl in den kleinen Straßen am Stadtrand wohnen. Das Gegenstück zum Wendewinkel ist der Nobben, wendisch: Winkel. Kl. Lakenmacherstraße nannte man die Straße, weil hier und in der Parallelstraße die Lakenmacher ihre Bleichplätze hatten. Dieser Name wurde noch bis 1807 neben dem Namen Kameelstraße gebraucht. Letzterer ist um 1730 aufgekommen und seit 1807 gültig. Gegenüber der Einmündung der Kameelstraße auf die Neustädter Straße, befand sich das Haus Nr. 24 „Zum Kameel“. Die Straße liegt im Spinne- oder Pottlappen- oder Topplappenviertel. Es sind volkstümliche Namen für das nordöstliche Gebiet der Altstadt. Hier wohnten die „kleinen Leute“. Bis zur Einwanderung der Hugenotten war diese Gegend meist wüst. Hier siedelten sich in größerer Zahl Strumpfwirker an. Hier wohnten die Leute dicht beieinander. Neuere Namen für dieses Viertel waren „Knattergebirge“ und „Klein London“ ein Hinweis auf Slums.
Kanzleistrasse alter Name für Georgenstrasse/-platz
Karißmerstrasse Karißmer (charisma)=Kleine Gabe alter Name der Kameelstrasse (vor der Reformation)
Karithmerstrasse karideln=Kindersammelzüge auf Kirchenfesten alter Name der Kameelstrasse (vor der Reformation)
Katharinenstraße Diese kurze Straße vom Breiten Weg bis Grünearmstraße hat bis um 1800 stets zwei Hauptnamen nebeneinander gehabt. Katharinenstraße für das Stück an der Nordseite der Kirche entlang und Kl. Peterstraße, die sich ursprünglich bis zur Neustädter Straße erstreckte, wo sie auf die Peterskirche mündete.
Katzensprung Der Name kommt ab 1683 vor. In der Rolle von 1631 heißt sie „Nadelufer“. Katzensprung und Nadelöhrgasse sind heute zwei Gassen. Der Katzensprung, der ost- westlich verläuft, besteht aus zwei Teilen und hat in der Mitte eine Biegung. Hier mündet in ihn die Nadelöhrgasse, die vom Markt kommt.
Katzensteg Der Steg ist nicht mehr vorhanden. Er begann auf der Stephansbrücke zwischen Nr. 15 und 16 und führte in gerader Linie den Berg hinunter bis an die Stadtmauer, bog dann an rechten Winkel nach Norden, und verlief innen an der Stadtmauer und mündete auf dem Magdalenenberg. Hier ist die Stadtmauer noch in der Fluchtlinie sichtbar. Der enge Steg hinten herum war also wirklich ein Katzensprung. Nachdem 1689 die wallonisch-reformierte Gemeinde zwischen Katzensteg und Magdalenenberg ihren Begräbnisplatz angelegt hatte, wurde der Katzensteg zunächst als westlicher Zugang benutzt. Als 1718 die Kirchhofmauer einzustürzen drohte, wurde sie neu gebaut und das untere Stück des Steges eingezogen. Das obere Ende wurde Sackgasse.
Kaufhof ist ein Gebäude, keine Straße.
Kesselbüßerstraße von Kessel flicken =(büßen) früher Teil der Jakobstrasse
Ketterstrasse alter Name der Berlinerstrasse
Ketzerstrasse alter Name der Berlinerstrasse
Kirchgäßchen Nebengasse der Alten Ulrichsstrasse
Kl. Schrotdorfer Straße Alter Name der Braunehirschestrasse,da die zum Schrotdorfer Tor führte
Kleidermarkt westlicher Teil von „Bei der Hauptwache“
Kleine Junkerstrasse Teil der Junkerstrasse
Kleine Klosterstrasse Teil der Rotskrebsstrasse
Kleine Kuhstrasse alter Name der Berlinerstrasse
Kleine Lakenmacherstrasse alter Name der Kameelstrasse (nach der Reformation)
Kleine Lauenburger Strasse anderer Name für Venedische Strasse
Kleine Marktstrasse Teil der Marktstrasse (seit 1632)
Kleine Mühlenstrasse
Kleine Petersstrasse anderer Name der Tischlerkrugstrasse
Kleine Petersstrasse Unterscheidung bis 1807
Kleine Peterstrasse nach der Peterskirche Teil der Katarinenstrasse
Kleine Schindergasse alter Name der Weißgerberstrasse
Kleine Schulstraße nach einer Volksschule Diese Straße war früher die Große Lakenmacherstraße, weil die Lakenmacher am Eingang der Straße Neustädter Weg 16 ihr Innungshaus und in dieser und in der Parallelstraße Kleine Lakenmacherstraße (Kameelstr.) ihre Bleichplätze hatten. Seit um 1700 hieß die Straße nebenbei Stockhausgasse, weil sich damals in der kl. Schulstraße 17 das Garnisionsstockhaus befand. Es wird 1683 zuerst erwähnt. Seit um 1750 war dieser Name allein üblich und wurde bis 1844 gebraucht. Da das Stockhaus schon längst verschwunden war und in der Straße Nr. 23/24 eine Volksschule errichtet worden war, erhielt die Straße den jetzigen Namen.
Kleine Steinernetischstraße Der alte Name ist Kaiserstraße, 1552 zuerst bezeugt. Man hat den Namen früher damit erklärt, daß Kaiser Karl IV. auf dem Breiten Weg an der Mündung der Straße feierlich empfangen sei und der Rat dann ihm zu Ehren die Straße so benannt habe. Im MA lag es fern zu Ehren einer Person eine Straße zu benennen (die dazu noch unbedeutend war). Der einfache Grund ist der, daß die Familie Kaiser das Haus Breiter Weg 94 am Eingang der Straße durch Generationen hindurch besessen hat und man sich nach diesem Besitz orientierte.
Kleine Storchstrasse Teil der Storchstrasse
Kleiner Brausewinkel Teil der Storchstrasse
Kleinschmieden nach der Schwertfegerinnung anderer Name der Schwertfegerstrasse
Knochenhauerstrasse alter Name der Marstallstrasse (auch Teil der Strasse)
Knochenhauerufer Die ganze Straße war eine Knochenhauerstraße. Im Nordteil Nr. 73/74 lag vom MA bis 1686 das Innungshaus der Fleischer, im Südteil Nr. 10/11 das von der Innung gegründete St. Gertraudenstift. Die Straße lag bis mindesten 1275 direkt am Elbufer. Das ganze Gelände vom Petriförder bis zur Fürstenstraße einschließlich östlich des Knochenhauerufers ist erst im späten MA der Elbe abgerungen worden. Man konnte damals nicht voraussehen, welche Folgen die Einengung des Flußbettes in der Zukunft haben würde. Die Straße lag auch bis 1275 außerhalb der karolingischen Stadtmauern. Da die Fleischer aus hygienischen Erwägungen des Rats sich außerhalb der Stadtmauern ansiedeln mußten, legten sie ihre Verkaufsstände, die Scharren, am Alten Markt zwischen Buttergasse und Schwertfegerstraße an.
Königshof nach der Familie König In dieser Straße hatte die Ratsfamilie König ihren Hof. Das Haus konnte nicht mehr bestimmt werden. Die Familie ist von 1224 bis 1409 nachweisbar.
Königshof alter Name des Schwibbogen
Krebsstrasse alter Name für Georgenstrasse/-platz
Kreuzgangstraße Von dieser Straße ist nur der Eingang vom Breiten Weg bis zum Westportal der Nikolaistiftskirche alt. Auf dem Mittelteil der Straße vom Breiten Weg bis zur Poststraße befand sich 1720 der Kreuzgang des St. Nikolai-Kollegiatsstifts. Die Stiftskirche wurde seit der französischen Besetzung Zeughaus genannt. Seit der Reformation war der eigentliche Zweck des Stifts verloren gegangen und die Gebäude allmählich verfallen. Der alte Dessauer ließ den Kreuzgang abreißen, eine Straße durchlegen und die Nordseite mit Häusern bebauen.
Krügerbrücke seit Ende des 18.Jahrhundert Schöneeckstr.
Krügerbrücke anderer Name der Schöneeckstrasse
Krumme Strasse Alter Name für „Krummer Ellenbogen“
Krummer Berg Der älteste Name dieser engsten und krummsten Straße der Altstadt ist Schiffstuhl. Schipp Schiff, Stuhl in der ganz allgemeinen Bedeutung: Erhöhung, Berg. Verderbte Form :“Schöppenstuhl“, dann bei 0vG. „Schüpstuhl“, endlich im Kaufvertrag von 1684 „Schiffstuhl“. Später (1709) Schifferberg, (1780) Schiffersteg.
Krummer Ellbogen Die Straße, zuerst Krumme Straße genannt, hat die Form eines gekrümmten Armes. „Krumme Straße“ wurde bis 1730 gebraucht, dann setzt sich „Krummer Ellbogen“ durch.
Kuhförder alte Bezeichnung der Faßlochstrasse
Kuhstrasse alter Name der Berlinerstrasse
Kutschenführerstrasse Alter Name für Kutscherstrasse
Kutscherstraße Diese Straße hatte bis 1770 keinen Namen. Der Name Kutschenführerstraße, später Kutscherstraße, wurde nur für die Marstallstraße gebraucht. Hier beim städtischen Marstall, Marstallstraße 1/2 wohnten ja auch die städtischen Kutscher. Bis um 1770 sagte man für den Südteil der Kutscherstraße „Bei St. Ullrich“ oder „Hinter St. Ullrich“.
Lange Schuhbrücke alter Name der Schuhbrücke
Lazarettberg Nach dem Lazarett ab ca. 1720
Lederstrasse von Leder alter Name der Leiterstrasse
Leiterstraße von ledder (=Leiter) früher „Lederstraße“, dann fälschlich Ledder = Leiter
Lödische Hofstraße Nach der Familie Löde,die nach der Familie Lose hier wohnte Hier hatte die Ratsfamilie Lose im MA ihren Hof. Die Familie wohnte hier vom 13. Jahrhundert bis 1562. Die Straße hieß früher „Brücke des Herrn Losasche“. Seit 1370 ist die Form des Namens Lose, später Lohse. Bis 1650 heißt die Straße Lösischer Hof Im 17. Jahrhundert lebte hier eine Familie Löde. Um 1700 bürgerte sich „Lödischer Hof‘ ein.
Lösischer Hof Nach der Ratsfamilie Lose alter Name der Lödische Hofstrasse
Luisenstrasse nach Königung Luise jüngerer Name der Zschokkestrasse
Magdalenenberg vom Magdalenenstift Der Berg ist bis 1720 namenlos. Der Name stammt von dem Magdalenenstift, das abgesehen von den Eckhäusern, die ganze Nordseite einnahm. Um 1720 wurde auf der Osthälfte des Berges auf Betreiben des Alten Dessauers ein großes Militärlazarett eingerichtet. Dabei wurde der obere Eingang des Berges verbreitert, der so eng gewesen sein soll, daß kaum ein Mensch durchgehen konnte. Seitdem hieß der Berg Lazarettberg. Das Lazarett wurde später nach Domplatz 6 verlegt, das alte Gebäude 1848 abgebrochen. Seit 1853 heißt die Straße Magdalenenberg.
Margarethenstraße nach einer Heiligen der Katharinenkirche Margarethe (Perle) war im MA die zweite Heilige der Katharinenkirche.
Margarethenvorderstrasse anderer Name der Schopenstrasse
Marktstraße, Große und Kleine 1632 wird zwischen Marktstraße und Kleiner Marktstraße unterschieden. Ab 1683 zwischen Großer und Kleiner.
Marstall Teil der Marstallstrasse mit dem Marstall
Marstallstraße Der älteste Name ist Knochenhauerstraße. Sie ist das Gegenstück zum Knochenhauerufer am Westrand der Stadt. Den Teil der Straße, der von Gr. Schulstraße bis Dreiengelstraße reichte, nannte man Marstall, weil sich hier der städtische Marstall befand. Den Nordteil von Dreiengelstraße bis Schrotdorfer Tor nannte man Knochenhauerstraße, dann Kutschenführer- dann Kutscherstraße. Der erste Name wird bis 1685 verwendet.
Metemstrasse alter Name der Weinfaßstrasse
Mühlenstraße, Große und kleine vom Grundstück „Zur Windmühle“ Der Name stammt von dem großen Grundstück Gr. Mühlenstraße 1-3 „Zur Windmühle“. Wahrscheinlich hat hier im MA, als das Gelände außerhalb der Stadtmauer lag, eine Windmühle gestanden.
Münzstrasse Name ab ca. 1682
Nachrichtergasse alter Name der Weißgerberstrasse
Nadelörstrasse Teil des Katzensprungs
Nadelufer Teil des Katzensprungs
Neue Poststrasse alter Name der Poststrasse
Neue Scharnstrasse Anderer Name der Scharrnstrasse
Neue Straße neuer Name der Bärstraße (ab 1683 (24))
neuer Scharrn Neuer Fleischmarkt (ab 1235, jeztzt wohl innerhalb der Mauern)
Neuer Weg möglicherweise um 1000 entstanden in Zusammenhang mit der ottonischen Stadtmauer Der Neue Weg ist ein uralter Weg. Der Name könnte entstanden sein, als um 1000 die ottonische Stadtmauer gebaut war und dadurch das Gelände von Hauptwache 4, wo die karolingische Stadtmauer stand, bis Neuer Weg 16, wo noch vor 1945 ein Stück der ottonischen Mauer an der Straße sichtbar war, in den Stadtring einbezogen wurde. Um das Gelände zugänglich zu machen, brach man bei Hauptwache 4 durch die alte Mauer durch und legte einen neuen Weg an. Dieser Weg ging zunächst nur bis Nr. 16. Dieser ältere Südteil der Straße ist breit. Als dann um 1230 die Stadt im Norden abermals erweitert wurde, verlängerte man den Neuen Weg bis zur Petersstraße. Dabei erhielt er bei Nr. 15 einen Knick, wohl weil das Haus Nr. 15 quer vorstand. Dieser jüngere Nordteil ist eng. Bei Nr. 15 und gegenüber Nr. 6 stand in der ottonischen Stadtmauer ein Turm. Bei Nr. 18 lag um 1700 ein Winkel, der Piepsack hieß.
Neues Fischerufer Teil des Fischerstegs
Neustädter Weg Diese lange Straße ist wie alle Nebenstraßen, die von Süd nach Nord gehen, bis 1807 ohne einheitlichen Namen gewesen. Zuerst und bis ins 18 Jahrhundert hinein hat man gewöhnlich den Namen „Vor der Hohen Pforte“ gebraucht, und zwar für fast die ganze Straße. Die Hohe Pforte wird zuerst 1402 genannt. 1461 wurde der Turm über ihr gebaut. Dieser Turm war höher als die anderen Türme der Stadtmauer. Das Tor war eng und wurde deshalb nur Pforte genannt. 1890 wurde sie abgebrochen. Am Ende der Neustädter Straße neben Nr. 18 war die Stadtmauer vor 1945 noch sichtbar. Von 1683 bis 1807 gebrauchte man amtlich drei Namen für drei Teile der Straße. Der Nordteil von der Hohen Pforte bis zum Faßlochsberg hieß „Hohepfortestraße“ (nicht zu verwechseln mit der Hohepfortestraße, die außerhalb der Altstadt liegt), der Mittelteil vom Faßlochsberg bis Wallonerberg „Weintraubenstraße“ nach dem Hause „Zur goldenen Weintraube“ Neustädter Str. 35, der Südteil vom Walloner Berg bis Petersberg „Große Petersstraße“ oder nur „Petersstraße“, weil hier die Peterskirche liegt. Diese Straße führte ihren Name also mit besserem Recht als die andere Petersstraße.
Nobben Nobben ist in Wendischen = Winkel Der Name ist 1552 bezeugt. Im 16./18. Jahrhundert kam noch die Bezeichnung „Auf dem Brande“ vor. (s. Himmelreichstraße). Nobben bezeichnet eine enge, winklige Straße. Unklar ist ob das Wort wendischen oder deutschen Ursprungs ist (s.a. Wendenwinkel in der Kameelstraße).
Offenbare Strasse anderer Name für Venedische Strasse
Packhof Schiffersteg Alte Bezeichnung für die Anlegestellen bei der Packhofstrasse
Packhofstraße Diese kurze Verbindungsstraße zwischen Knochenhauerufer und Werftstraße war bis ins 18. Jahrhundert namenlos. Man bezeichnete die hier gelegenen Häuser ebenso wie die in der Werftstraße mit „Hinter dem Kaution‘. Im 18. Jahrhundert hieß sie zusammen mit dem Krummen Berg Schiffersteg, weil beide Straßen der nächste Weg für die Schiffer waren, die von der Elbe zum Alten Markt gingen, um nach Fracht zu fragen. 1803 hieß nur noch der Packhof Schiffersteg, dann Schifferstraße. 1887 erhielt die Straße ihren jetzigen Namen, weil in der eingemeindeten Neustadt eine Schifferstraße vorhanden war. Die Straße wurde bis 1631 durch die zweite östliche Stadtmauer in zwei Teile geschnitten, ein Tor hier nachts geschlossen. Nach 1631 wird das Tor nur noch 1717 erwähnt und Elbtor genannt.
Pannenmannstrasse nach einem Flurhüter, der dort wohnte anderer Name für Venedische Strasse
Papenstrasse Heiligegeiststrasse im Mittelalter
Paradeplatz alter Name der Poststrasse
Petersberg Der alte Name ist Petriförder. Der Förder begann oben in zwei Ästen, einmal bei Stephansbrücke 23, ferner bei Neustädter Str. 47, An der Ecke des Petrikirchhofs vereinigten sich beide Äste. Bereits in der oberen Hälfte des Petersberges hörte die Anlage auf, da dort das natürliche Gefälle erreicht war. Einen Fußweg im Förder gab es nicht. An den Häusern Neustädter Straße 44- 48 und Petersberg 4-8 entlang verlief er am Rande oberhalb der Schlucht. Das ist der Peterssteg. Von Neustädter Str. 48 nach der Südwestecke des Kirchhofs überspannte für Fußgänger eine Brücke den Förder. Weiter führten von der Südmauer des Kirchhofs nach der anderen Seite des Petersbergs hinüber zwei Fußgängerbrücken. Die erste oben am Petersberg ging auf das Maria-Magdalena-Kloster zu und mündete in eine schmale Straße, die das Klostergelände zerschnitt und bis zum Magdalenenberg ging (im 0vG-Plan gestrichelt), woraus man schließen kann, das sie bereits vor 1631 eingezogen war. Die zweite Brücke ging unten am Petersberg vom Kirchhof nach Petersberg 3 hinüber und mündete hier zwischen Hünenturm und der Klosterkapelle. Zwischen Turm und Kapelle hindurch ging eine Treppe bis zu deren Südecken. Dann bog man im rechten Winkel nach Osten und kam durch einen langen gewölbten Gang in das Knochenhauerufer hinunter. Auch dieser Fußweg heißt gelegentlich Peterssteg. Förder und Brücken wurden 1725 beseitigt. Daher hieß der Petersberg bis um 1750 Petersförder, einmal auch Stephansförder. Der Peterssteg hieß auch Petersschlippe. Bis 1803 erhielt dann der Platz unten an der Elbe, auf den der Petersberg mündet, Petriförder, obwohl er eigentlich kein Förder war.
Petersschlippe anderer Name für Peterssteg
Peterssteg Teil des Petersbergs
Petersstraße Der Name Große Petersstraße ist 1552 bezeugt, der alte Name ihrer nördlichen Parallelstraße, der heutigen Tischlerkrugstraße, ist „Kleine Petersstraße“. Zur Gr. Petersstraße wurde anfangs auch ihre westliche Fortsetzung, die Schopenstraße, gerechnet, zur Kl. Peterstraße auch die Katharinenstraße. Nach 1807 wurde die Unterscheidung Groß-Klein hinfällig.
Petersstrasse nach der Peterskriche Südteil des Neustädter Wegs
Petriförder alter Name des Petersbergs
Pfaffenstasse Heiligegeiststrasse im Mittelalter (Papen=Pfaffen)
Pfeifersberg Die plattdeutsche Form ist Pipersberg, die 1463 vorkommt. 1691 heißt sie Piperstraße. Die Straße entstand innerhalb der ottonischen Mauer, deren Reste hinter den Häusern der Ostseite bis 1945 erhalten waren. 1447 lag hier der „Große Berg“, 1479 wird zwischen Pfeifersberg und dem Horn unterschieden. 1480 liegt ein Haus auf dem Pipersberghom gegenüber dem Brunnen (s.a. Heiligen-Geist-Straße). Die Straße vom jetzigen Pfeifersberg bis Fürstenstraße hat auch Pfeifersberg geheißen. Ein Horn ist eine kurze Straße, die im Winkel vom Hauptteil der Straße abbiegt.
Pferdemarkt von OvG verwandter Name für Tränsberg
Piepsack einb Winkel des neuen Wegs
Piperburg erwähnt im Zusammenhang mit Pfeifersberg
Pipersberghorn erwähnt im Zusammenhang mit Pfeifersberg
Piperstrasse erwähnt im Zusammenhang mit Pfeifersberg
Plan (beim schwarzen Bären) alter Name eines Teils der Bärstraße
Poststraße Diese Straße besteht aus zwei Teilen. Der erste verläuft von der Kreuzgangstraße in Nord-Süd-Richtung bis zu einem Knick, von dem aus der zweite Teil in die Regierungstraße mündet. Der erste Teil hieß „Der alte Parat“ oder der „Parade-(Platz)“. Er war auch bis 1699 ein Platz, OvG hat hier „Garten“ eingetragen. Ab 1699 wurde er unregelmäßig von „kleinen Leuten“ bebaut und galt damals als Hurenwinkel. Wahrscheinlich ist dieser Platz im MA auch für die Herbst-Messe benutzt worden und Geldwechsler hatten hier ihren Stand (berateren = handeln). Bis um 1720 stand ja dieser Platz in unmittelbarer Verbindung mit dem Domplatz, da erst zu dieser Zeit die Häuser Domplatz 7-9 gebaut wurden. 1731 wurde der Platz in Ordnung gebracht und die Straße angelegt. Der alte Name wurde neben dem neuen bis 1807 gebraucht. Der neue Name war zunächst „Neue Poststraße“, im Gegensatz zur „Alten Poststraße“, dem östlichen Teil der heutigen Kreuzgangstraße. Das erste brandenburgische Post-Dienstgebäude war seit 1668 das Haus Kreuzgangstraße 6, an der Ecke Poststraße. Vorher wurde die Post an Unternehmer verpachtet, die dann für die örtliche Unterbringung zu sorgen hatten. 1743 kommt der Name „Neue Poststraße“ zuerst vor und wird bis 1807 nur für den Südteil der Poststraße gebraucht. Der nördliche Teil, der an seinem Westende eine Ausbuchtung hat, hieß seit dem MA, 1552 zuerst bezeugt, Bläßgasse nach der Kapelle des Hl. Blasius, die bei Poststraße 7 auf dem Hofe lag und 1170 schon vorhanden war. Der Name war bis 1807 in Gebrauch. 1808 wurde der Name „Poststraße“ für beide Teile festgelegt. Die „Alte Poststraße“ wurde zu einem Teil des Kreuzganges.
Prälatenstraße Der Südteil der Straße vom Breiten Weg bis zur Leiterstraße gehörte zur Stiftsfreiheit, der Nordteil zur Ratsstadt. OvG bezeichnet den südlichen Teil „hinter und bey S. Sebastian“, den nördlichen Teil nicht. Später heißt das kurze Stück vom Breiten Weg bis an die Sebastianskirche Roßstraße, aber nur 1683 und im ersten Grundbuch. Entweder hat bis um 1730 die ganze Straße Roßstraße geheißen nach dem großen Roßmühlenhof Prälatenstraße 19/21 oder der Südteil nach dem Haus Nr. 33 „Zum braunen Roß“. Ab 1730 bis 1807 hat die Straße drei Namen: der Südteil heißt „Roßstraße“, der Mittelteil „Prälatenstraße“, der Nordteil „Auf dem Brande“. Auf der Stiftsfreiheit wohnten fast nur Stiftsgeistliche, die „Prälaten“. Der Name erscheint zuerst auf dem Neun-Viertel-Plan. Von dem Haus Nr. 22, das zuerst 1700 „Zum Prälaten“ hieß, kann der Name nicht stammen.
Pröschelstrasse nach dem Schmied Pröschel jüngerer Name der Zschokkestrasse
Ratswageplatz (seit 1927 Waage, ab 1928 beide Schreibweisen) Auf diesem Platz stand bis 1860 die Ratswaage Breiter Weg 67. Im 17. Jahrhundert rechnete man die fünf Häuser an der Ostseite der Waage entweder zur Apfelstraße oder zur Schwertfegerstraße, der südlichen geraden Fortsetzung des Straßenzuges hinter der Wage. Später sagte man „Hinter der Heimwege“ oder „Beim Brauerhof‘ (Nr.4). Wie willkürlich man die Straßennamen noch im 19.Jahrhundert gebrauchte, zeigt ein Zusammenstellung aus den Adressbüchern von 1817 – 1837 : „Hinter der Stadtwage“, „Hinter der Wage“, 1838-1859 „Hinter der Ratswage“, daneben noch „Heumarkt“, 1862-1864 „Ratswageplatz“, 1865-1880 desgl. aber auch Victoriaplatz, erst seit 1881 Ratswageplatz.
Regierungsstraße Der mittelalterliche Name ist Steinstraße. Da diesen Namen damals auch schon die heutige Steinstraße führte, die vom Breiten Weg im rechten Winkel in die Regierungsstraße mündet, besagt dieser Name wohl nur, daß beide Straßen zu gleicher Zeit als Zufahrtsstraße für das Kloster „Unser Lieben Frauen“ gepflastert wurden. Im MA hatte die Regierungsstraße noch eine Nebenstraße, die später verbaut wurde. Sie ging südliche von Regierungsstraße 13 nach Osten ab, bog hinter diesem Hause um, lief weiter hinter 13 bis 15 und mündete in die Heilige-Geist-Straße. Bei OvG ist sie nicht eingezeichnet. Im Verzeichnis von Brack (1552) heißt die Straße „Schendeikebrücke“. Der Name ist später in „Schöne-Deyk-Brücke“ und „Schönteigbrücke“ verderbt worden. Diesen Namen führte nur der Teil der Straße, der zur Ratsstadt gehörte, also der Nordteil vom Bärplatz bis zur Poststraße. Von 1632 bis 1807 wurden hauptsächlich in Kaufverträgen, drei andere Namen für den Nordteil gebraucht: 1. Man rechnete sie zur Goldschmiedebrücke (Neun- Viertel-Plan). 2. Arn meisten wurde der Name „Bei den Glocken“ oder „Bei der großen Glocke“ verwendet. Haus Nr. 13 hieß Zur kleinen Glocke“ Nr. 14 „Zu den drei Glocken“, Nr. 15 Zur großen Glocke“. 2. Arn meisten wurde der Name „Bei den Glocken“ oder „Bei der großen Glocke“ verwendet. Haus Nr. 13 hieß Zur kleinen Glocke“ Nr. 14 „Zu den drei Glocken“, Nr. 15 Zur großen Glocke“. 3. Haus Nr. 23 hieß „Zum goldenen Schlage“. Danach hieß die Straße „Beim Schlage“. Für den Südteil der Straße ist ein alter Name nicht überliefert. Um 1730 (Neun-Viertel-Plan) heißt dieser Teil Regierungsstraße, weil die königliche Regierung sich damals im Hause Domplatz 6 befand.
Rhoden im Sack ist der Gang zur französischen Kirche. In Nr. 1 wohnte dort von 1580 bis 1650 die Ratsfamilie Rhode.
Rhoden im Sack nach der Ratsfamilie Rhode alter Name des Gangs zur fränzösischen Kirche
Ritterstrasse vermutlich der älteste Name für Georgenstrasse/-platz
Rollgasse ältester Name der Gertraudenstrasse
Roßmarienstrasse anderer Name der Alten Ulrichsstrasse
Roßmühlenstrasse nach dem Roßmühlenhof anderer alter Name der Wallstrasse
Roßstrasse nach dem Roßmühlenhof und/oder dem Haus“Zum braunen Roß“ Südteil der Prälatenstrasse (später ihr Name)
Rotekrebsstraße Der alte Name dieser Straße ist „Venedische Straße“. Die Rotekrebsstraße ist die eigentliche alte Venedische Straße. Vom Breiten Weg bis zur Neustädter Straße führen heute in gerader Fortsetzung drei Straßen : Venedische Straße, Rotekrebsstraße und Kleine Klosterstraße. Bis 1700 wird fast immer der Name Rotekrebsstraße gebraucht.
Rudolfsgasse von der Rolovspforte verdeutschter Name von Roll/Rolov
Sack alter Name des Gangs zur fränzösischen Kirche
Sack auch als Name der Zschokkestrasse
Sackstrasse auch als Name der Zschokkestrasse
Sankt Ulrichsstrasse Nach der Ulrichskirche alter Name der Alten Ulrichstrasse
Saugasse vermutlich von Schweinemarkt, der hier stattfand Teil der Schwertfegerstrasse
Scharrnstraße Der Scharm ist ein Gang, der zwischen Markt 25 und 27 begann und hinten „in die Schwertfegerstraße mündete. In diesem Gange standen die einzelnen Verkaufsstände der Fleischer. Der Scharrn, der dieser Straße den Namen gab, war der der Knochenhauer neuen Scharms. Er lag an der Mündung der Straße in den Breiten Weg Nr. 70 und 7 1. Die Fleischstände standen wohl nur auf der Südseite, da sie nur hier nachweisbar sind. Die Scharmstraße lief ursprünglich außen an der ottonischen Mauer entlang. (s.a. Knochenhauerufer). Der neue Scharm dürfte vor 1235 angelegt worden sein, da ja die Fleischer im MA ihre Schlachtstätten nicht innerhalb der Stadt haben durften. Um 1235 wurde die Stadt erweitert und die Scharmstraße in die Stadt einbezogen. Bis 1807 heißt sie „Im neuen Scharrn“ oder „Im neuen Fleischscharrn“, dann „Neue Scharmstraße“, schließlich, als alter und neuer Scharrn aufgelöst und der alte verbaut war, nur noch Scharmstraße. Zu dieser Straße wurde bis 1730 auch der östliche Teil der Margarethenstraße gerechnet, so daß also die Scharmstraße nach zwei Knicken in die Grünearmstraße mündete. Der neue Scharm wurde 1641 wieder eingerichtet. Vorher benutzten die Fleischer neuen Scharms nach 1631 den alten mit. 1662 erhielt der Besitzer von Breiter Weg 70 die Erlaubnis, drei Verkaufsstände vor seinem Hause in der Scharmstraße zu überbauen. 1675 kaufte er den Eckscharm hinzu. So kommt es, daß die Straße , die sonst in ihrem Hauptteil breit ist, gerade an ihrer Mündung in den Breiten Weg noch heute eng ist (Vor 1945). Das Innungshaus der Knochenhauer neuen Scharms lag dem Scharm gegenüber in der Scharmstraße zwischen Nr. 14 und Breitem Weg 7 1.
Schendeikebrücke zum Rat gehörender Teil der Regierungsstrasse (Nordteil)
Schibbogenstrasse anderer Name des Schwibbogen
Schifferberg alter Name von „Krummer Berg“
Schiffersteg alter Name von „Krummer Berg“
Schiffersteg Alte Bezeichnung für die Anlegestellen bei der Packhofstrasse
Schifferstrasse Alte Bezeichnung für die Packhofstrasse
Schiffstuhl alter Name von „Krummer Berg“
Schildergasse Diese kurze, enge Gasse zwischen Breitem Weg und Goldschmiedebrücke hieß Schildergasse oder Schilderschlippe. Durch sie schlüpfte man in das Innungshaus der Schilderer (Maler). Dieses lag im MA an der Ecke der Gasse auf der Goldschmiedebrücke, wahrscheinlich auch noch 1523. 1631 lag es Tischlerbrücke 4. Der älteste Name ist „Schilderschlippenhorn“.
Schilderschlippe nach dem Inungshaus der Schilder (Maler) alter Name der Poststrasse
Schilderschlippenhorn alter Name der Poststrasse
Schlachthausstraße Diese Straße ist Ende des 17. Jahrhundert entstanden und Anfang des 19. Jahrhundert wieder verschwunden. Das Gelände war vorher zumeist nicht bebaut. Die Straße lag am neuen Brücktor. Sie begann im Anschluß an Johannisberg 14 bei Werftstraße 38 und ging in sanftem Bogen etwa bis an die Südostecke des Neuen Packhofs. Die Straße hieß zunächst und bis 1807 „An der Elbe“. Costenoble gibt diesen Namen 1798 der Schlachthausstraße und ihrer Fortsetzung bis an den Holzhof
Schmiedehofstraße nach dem Schmiedehofand er Südwaetecke (ab 1333) Die Straße hat ihren Namen von dem Schmiedehof an ihrer Südwestecke, Berliner Straße 29. Der Schmiedehof ist 1333 bezeugt. Im 18.Jahrhundert heißt sie auch Gr. Schmiedehofgasse. Im 17. und 18. Jahrhundert heißt die Straße auch „Güldene Gezeltstaße“ oder „Zeltstraße“ nach dem Hause in Nr. 8. Im ersten Grundbuch ist der Name „Alte Münzstraße“ nach der ehemaligen alten Münze des Rats Nr. 12/13.
Schöne-Deyk-Brücke neuere Version von Schendeikebrücke
Schöneeckstrasse neuer Name der Krügerbrücke
Schöneeckstraße Nach dem Haus „Zur schönen Ecke“ An der Nordostecke dieser Straße, Breiter Weg 169, lag das Haus „Zur schönen Ecke“. Dieser Name taucht 1706 auf. Vorher hieß sie Krügerbrücke. Es ist nicht übertliefert, wer diese Krügers waren.
Schönteichbrücke verballhornte Version von Schendeikebrücke
Schopenstraße nach dem Haus „Zur goldenen Schope“ Das Haus Nr. 1 in dieser Straße hieß „Zur goldenen Schope“. Eine Schope (platt) ist eine große Braukelle. Vor 1730 wurde diese Straße mit zur Gr. Petersstraße gerechnet. Danach erhielt sie den Namen Margarethenvorderstraße, nach 1807 den jetzigen Namen.
Schornsteinfegerwinkel anderer Name des Brackengässchens
Schrotdorfer Straße Diese Straße mündete auf das Schrotdorfer Tor. Im MA lag das Dorf Schrotdorf vor dem Tor. Das Schrotdorfer Tor wird schon 1214 genannt. Nach 1637 wurde es zwar wieder geöffnet, aber später wieder eingezogen aus Gründen der Verkehrsentwicklung. Das Tor war bis in 17. Jahrhundert der Hauptzugang zur Stadt von Westen her. Auf den ältesten Ansichten der Stadt ist der Zugangsweg, die Hindenburgstraße (193 1), bei Nr. 2 die Köhlerbrücke über die Schrote, wiedergegeben. Von der Köhlerbrücke gelangte man auf der Ebendorfer Straße über Ebendorf und Dahlenwarsleben in eine Gegend, die voll uralter kultischer Erinnerungen ist. Westlich von Dahlenwarsleben liegen Teufelsberg und Kreuzhoch nebeneinander, nördlich davon Gutenswegen, das Heiligtum Wotans. In der Nähe lag auch das Heiligtum Frickas. Das Kreuzhoch hieß auch Billungshoch, weil hier die Dingstätte der Billunge, Herzöge von Sachsen, für den Nordthürniggau war, zu dem auch Magdeburg gehörte. Aus dem Schrotdorfer Tor pilgerte man auf diesem Wege zu den alten Heiligtümern und auch zur Gerichtsstätte. Die Anlage des Tores ist gut im 0vG-Plan zu sehen. Zwei Teile des Tores hatten eigene Namen. Der Zwinger hieß der Klenken. Es ist dies vielleicht das erhaltene Stück an der Ecke der Landwehrstraße. Ortgis Klenke auf Altenhausen war ein Schnapphahn, der der Stadt Fehde ansagte, 1466 gefangen genommen wurde und seine Freiheit teuer bezahlen mußte. Von seinem Lösegeld wurde 1467 der Zwinger gebaut und in spöttischem Angedenken nach ihm benannt. Ein Wachthaus am Tor hieß Trandorf. Es ist wohl eine Erinnerung an den kursächsischen Oberst von Trandorf, der 1638 und 1644 Kommandant von Magdeburg war.
Schuhbrücke von den dort ansässigen Schustern Hier lebten von jeher die Schuster zusammen. Sie mündete auf den Markt gegenüber ihrem alten Innungshaus. Der Name kommt 1220 vor. 1298 heißt sie „Lange Schuhbrücke“. Das setzt eine kurze Schuhbrücke voraus, womit wohl die kurze Querstraße, die Schuhgasse gemeint ist.
Schuhgasse Die Gasse besteht aus zwei Teilen, einem östlichen breiteren vom Schwibbbogen bis zur Schuhbrücke und einem westlichen sehr engen von da bis Breiten Weg zwischen Nr. 49 und 50. Der Ostteil ist zumeist namenlos. 1753 nennt Smalian die Gasse Huthoffschlippe. Der älteste Name des Westteils ist Hünenschlippe. Scherzhaft wäre das eine Bezeichnung für eine ganz enge, kleine Schlippe. 1817 hieß sie Schustergang oder Schustersteg, 1835 zuerst Schuhgasse.
Schulstrasse nach der Ratsschule in Franziskanerkloster Name nach 1552 bis 1842 für die Große Schulstrasse
Schüpstuhl alter Name von „Krummer Berg“
Schustergang alter Name für Schuhgasse
Schusterkrugstrasse Nach dem Brauhaus (Krug) Teil der Storchstrasse
Schustersteg alter Name für Schuhgasse
Schwarze Bärengasse Langform des Namens der Bärstrasse
Schwarze Brüderstrasse nach den Franziskanermönchen 1716 als name für die Schulstrasse genannt
Schwarze Greiffgasse nach dem Haus „Zum schwarzen Greiff“ älterer Name der Vogelgreifstrasse
Schweinemarkt nach einem Viehmarkt Platz in der Spiegelbrücke
Schweinewinkel nach einem Viehmarkt Platz in der Spiegelbrücke (anderer Name für Schweinemarkt)
Schwertfegen nach der Schwertfegerinnung alter Name der Schwertfegerstrasse
Schwertfegerstraße Der kleine Platz in ihrer Mitte hieß schon 1552 „Der Schwertfegen“. Der Platz ist vermutlich dadurch entstanden, daß hier, etwa zwischen Buttergasse und Schwertfegen, ein Tor in der ottonischen Stadtmauer war. Die Schwertfeger wohnten hier zusammen. Manchmal wurde auch der Name Kleinschmieden verwendet (s. Kleinschmieden). Der Südteil vom Alten Markt bis zur Buttergasse hieß Saugasse (1552). Seit 1730 (Neun-Viertel-Plan) bis 1807 wird er ständig gebraucht. Der Name rührt wohl daher, daß hier an Markttagen Schweine zum Verkauf angeboten wurden.
Schwibbogen Nach einemBogen über die Strasse Der älteste Name dieser Straße ist Huthof ( 1552). Die richtige Form müßte „Am Huthof“ lauten, denn es ist die Straße am Huthof, nämlich die am Seidenkramerinnungshaus am Alten Markt 5. Bis 1631 trat an die Stelle des alten Namens „Königshof‘. Da das aber zu Mißverständnissen führte, begann man um 1700 den Nordteil des Königshofes Schwibbogen zu nennen. Bis um 1750 benutzte man beide Namen parallel, seitdem nur noch den jetzigen Namen (vor 1945). Die ältere richtige Form des Namens ist „Unter dem Schwibbogen“ ( 1798,1807), 1817 Schwibbogenstraße und Schwibbogensteg. Der Bogen schwippte über die Straße weg zwischen Schwibbogen 6 und Schugasse 3. Dieser Bogen ist zwar erst 1632 bezeugt ( 0vG), aber er ist wohl viel älter und von den Hausbesitzern errichtet worden, um mehr Platz zu gewinnen. Der Bogen wurde 1904 abgebrochen.
Schwibbogensteg anderer Name des Schwibbogen
Sperlingsberg alter Name für Johannisfahrtstrasse
Sperlingsberg alter Name für die Junkerstrasse
Spiegelbrücke nach dem Haus „Zu den 3 Spiegeln“ Dieser Name kommt schon 1284 vor. Er stammt her von dem Haus Nr. 1 „Zu den drei Spiegeln“. 1614 heißt sie einmal Spiegelstraße. Der Platz zwischen Rathaus und Spiegelbrücke 27/28 heißt um 1700 „Heide“. Daher hatte das Haus Nr. 27 den Namen „Grüne Heide“, das daneben liegende Haus Spiegelhof 3 „Zur hohen Heide“. Auf der Südseite der Straße führte zwischen Nr. 1 und 2 ein Schling zum Johanniskirchhof. Diese Gasse hieß 1631 „Die Faule Gasse“. Auf der Nordseite hatte die Straße drei Sackgassen. Der westliche Winkel lag zwischen Spiegelbrücke 26/27. Dieser Sack ist vermutlich das Spiegelbrückenhom, das 1479 und 1500 im Urk.B.d.S. genannt wird. Um 1700 hieß dieser kleine Platz „Der Schweinemarkt‘, 1711 Viehmarkt, dann von 1730 bis 1820 Schweinewinkel. Ab 1820 bis 1886, als der Durchbruch zur Jakobsstraße erfolgte und infolgedessen alle Häuser um den Winkel abgerissen wurden, „Spiegelhof“. Die mittlere Sackgasse lag zwischen Nr. 18 und 21. 19 und 20 lagen in ihr. Sie hieß um 1650 das Brackengäßchen, weil die Familie Brake hier mehrer Häuser besaß. Im 19. Jahrhundert hieß sie Schornsteinfegerwinkel. Auch diese Sackgasse verschwand um 1900 durch Abbruch der Häuser. Für die östlichste Sackgasse ist kein Name überliefert.
Spiegelbrückenhorn Nebengasse der Spiegelbrücke (vermutlich)
Spiegelstrasse anderer Name der Spiegelbrücke
Stallstrasse Name bis ca. 1682
Stefansförder anderer Name für Petriförder
Steinstrasse vermutlich nur so genannt wegen dem Steinpflaster
Steinstraße wegen der Pflasterung so genannt Diese Straße war schon im frühen MA gepflastert. Sie war damals eine wichtige Fahrstraße, da damals die Bärstraße und die Kreuzgangstraße noch nicht vorhanden waren. Sie war die einzige Zufahrt zum KIosters Unser Lieben Frauen vom Breiten Weg her. Das Kloster wird die treibende Kraft für die Pflasterung gewesen sein. Da auch das mittlere Stück der Regierungsstraße, die zweite Zufahrt zum Kloster, gepflastert war, hieß sie zeitweilig auch Steinstraße.
Stepelstrasse nach dem Haus „Zu den 3 Strepeln“ alter Name der Weißgerberstrasse
Stephansbrücke von der Stephanskapelle Die Straße hat ihren Namen von der Stephanskapelle an ihrem Südende am Johanniskirchhof neben Nr. 1 Das südlichste Stück der Stephansbrücke zwischen Johanniskirchhof und Spiegelbrücke war wegen seiner Enge ein Schling. Häuser der Stephansbrücke liegen 1711 „Am Schling bei der Spiegelbrücke“, 1709 „Am Schlingenberg bei der Spiegelbrücke“.
Stiftstraße Diese Straße ist entstanden, als das Georgenstift, eine Stiftung der Seidenkramerinnung, die bis 1815 vor dem Sudenburger Tor lag, hierher in die Stadt verlegt wurde. Die Straße hat 1872 ihren Namen erhalten.
Stockhausstrasse nach dem Garnisonsstockhaus zeitweise Name der Kleinen Lakenmacherstrasse
Storchgasse Teil der Storchstrasse
Storchstraße, Große und kleine vom Brauhaus „Zum Storch“ oder „Zum Klapperstorch“ Der mittelalterliche Name des Platzes bei Gr. Mühlenstraße und Gr. und Kl. Storchstraße ist Brausewinkel, der um das Dreieck zwischen Jakobstraße und Gr. und Kl. Storchstraße herum „Der Umlauf‘. Der Brusewinkel wird zuerst 1480 erwähnt, der Umlauf zwar erst 1683; da aber der andere Umlauf (s. Berliner Str.) mittelalterlich ist, so ist es auch dieser. Brausewinkel heißt zuerst der Platz, nach ihm das Haus Kl. Storchstraße 6 . Als besonders der eigenartige Name eines Umlaufs nicht mehr gebraucht und schließlich verstanden wurde, hat man beide Namen bald so, bald anders im fälschen Sinne angewendet. Bei OvG heißen 1632 beide Straßen der Gr. und der Kl. Brausewinkel, bei Schmutze 1683 „Im Umlauf oder Brausewinkel“. Um 1730 heißt auf dem Neun-Viertel-Plan der Platz der Brausewinkel, die Gr. Storchstraße der Umlauf und die Kl. Storchstraße die Storchgasse. 1798 bezeichnet Costenoble die Gr. mit „Im Brausewinkel“ oder „Im Umlauf'“ die Kl. als Storchgasse. Nach 1803 verschwinden beide Namen. Der Name Storchstraße kommt her vom Hause Gr. Storchstraße Nr. 5 an der Ostecke beider Straßen. (Brauhaus zum Storch oder Klapperstorch). Die Gr. Storchstraße heißt gelegentlich auch Schusterkruggasse nach dem Kruge an ihrer Südwestecke Jakobstraße 3 1.
Straße im seidenen Beutel Nach dem Haus „Zum seidenen Beutel“ Alter Name der Fürstenstrasse
Tannenberg vom Haus „Zur Tanne“ Dieser steile Weg vom Johanniskirchhof zum Knochenhauerufer hat seinen Namen von dem Haus Knochenhauerufer Nr. 78 „Zur Tanne“ an seiner Nordostecke. Der Name des Hauses kommt schon 1454 vor, die Straße ist meist namenlos. Ab 1718 kommt der Name in den Akten vor und ist dann bis 1798 gebräuchlich geworden. An der Nordwestecke lag die Stephanskapelle, später der Armenkirchhof
Thronersberg ggf.nach der Familie Throner älteste Form von Tränsberg
Tischlerbrücke s. Goldschmiedebrücke.
Tischlerkrugstraße nach dem Haus Tischlerkrug 1552 heißt sie Kleine Petersstraße (s. Gr.Petersstraße). Der jetzige Name erscheint auf dem Neun- Viertel-Plan. Der Tischler Krug war Nr. 6 und 7. Bis 1807 wurden alter und neuer Name nebeneinander gebraucht.
Tittenklappe vermutlich Verweis auf Freudenhäuser alter Name fürTrommelsberg
Töpfermarkt anderer Name des Kleidermarktes
Tränsberg Der älteste Name des Westteils dieser Straße von Grünearmstraße bis Jakobstraße ist „In den Beckenschlägern“. Er kommt 1523 vor und wird gelegentlich bis ans Ende des 18. Jahrhundert gebraucht. Der Name ist sicher älter. Im MA mußten die Blech- oder Pfannenschmiede hier am Rande der Stadt wohnen, weil ihr Gewerbe viel Lärm mit sich brachte. Nur OvG nennt 1632 denselben Westteil Pferdemarkt. Ein alter Name für das Westende der Straße, die platzartige Erweiterung zwischen Tränsberg, Grünearmstraße und Wallstraße vor Tränsberg 52/53, ist „Auf der Höhe“. Diese Höhe kommt schon 1238 vor, ist aber im MA nicht der Platz, sondern das Grundstück 52/53 selbst. Nach Norden, Westen und Osten fällt das Gelände ab. Der Platzname müßte eigentlich „Vor der Höhe“ sein. Die Wallstraße führte um die Höhe in zwei fast kreisförmigen Armen herum. Die älteste Form von Tränsberg ist Thronersberg. Das könnte „Throners Berg“, also Berg der Familie Throner bedeuten. So ein Familienname war nicht nachweisbar. Im 17. Jahrhundert wußte man nichts mehr von einer Höhe oder einem Thron. Deshalb gab es viele entstellende Namensformen : 1631 Trönsberg, 1651 Tröhensberg, Trönenberg. Trönsberg ist bis ins 19. Jahrhundert die üblichste Form. Die heutige Form Tränsberg kommt schon im 17. Jahrhundert vor. Tränsberg heißt ursprünglich wohl nur der Westteil weil ja der Berg am Westende lag. Der Ostteil von Jakobsstraße bis zu Hohen Pforte ist anfangs namenlos oder man wendet Bezeichnungen an wie ,,Hinter dem blauen Löwen“ an der Südwestecke Jakobsstraße 3 3 und „Bei der Hohen Pforte“.
Tröhensberg alte Schreibweise von Tränsberg
Trommelsberg Tittenklappe oder Zitzenklapp. Wahrscheinlich haben hier Freudenhäuser gestanden. Davor hieß es „Auf der Zinne“, weil hier ein Turm der alten Stadtmauer gestanden hat, der die Ausfahrt im frühen MA deckte, die Johannisfahrtstr. nach der Elbe. Das Gebäude in der Johannisfahrtstraße 12 hieß „An der Ecke zur Zinne“. Eine Erklärung des Namens Trommelsberg ist nicht überliefert.
Trönenberg alte Schreibweise von Tränsberg
Trönsberg üblichste alte Schreibweise von Tränsberg
Ulrichsgäßchen Nebengasse der Alten Ulrichsstrasse
Ulrichsstraße, alte Der alte Name ist St. Ulrichsstraße (1552 bezeugt), aber sicher älter. Alte Ulrichsstraße heißt die Straße erst seit 1848, weil damals die Neue Ulrichsstraße vom Breiten Weg bis nach der Ulrichskirche durchgebrochen wurde. Ein Nebennamen der Straße ist Roßmarienstraße. Zuerst nennt OvG 1632 den Namen. Er hat zwar die Ulrichsstraße richtig benannt, dagegen ihre Parallelstraße, die Weinfaßstraße, irrtümlich als Roßmarienstraße bezeichnet. In den Kaufverträgen zwischen 1648 und 1706 liegen die Häuser 14-18 in der Roßmarienstraße. Nr. 17 ist das Haus zum Roßmarienstock, durch das der Name aufkam. Man kann daraus schließen, daß der Westteil der Straße an der Südseite der Kirche Ulrichsstraße hieß und der Ostteil Roßmarienstraße. Das westlichste Ende der Ulrichsstraße zwischen Prälatenstraße und Kaiserstraße hieß „Am Ulrichs tor“. Dieser Straßenname kommt zuerst 1807 im Wegweiser vor und ist bis 1873 gebraucht. Seit damals das Ulrichstor hier abgebrochen und ein neues Ulrichstor an der Ostseite des Damaschkeplatzes errichtet wurde, hieß die Straße „Am alten Ulrichstor“. 1887 wurde der Name beseitigt und die Häuser hier wurden in die „Alte Ulrichsstraße“ mit eingereiht. Von der Ulrichsstraße zwischen 12 und 13 führte nach der Schöneeckstraße eine kurze und enge Gasse. Sie war früher meist namenlos, 1651 heißt sie das Kirchgäßchen, 1803 das Ulrichsgäßchen. Das Ulrichstor stand zwischen Kaiserstraße 97 und 98. Das Außentor jenseits des Grabens bestand aus einem großen Turm nördlich und einem kleinen Turm südlich, das Innentor desgleichen. 1631 wurde das Tor durch Brand beschädigt, 1632 vollends gesprengt und erst 1657 wieder geöffnet. Das Ulrichstor diente wohl hauptsächlich dem landwirtschaftlichen Nahverkehr zwischen den Ackerhöfen in der reichen St. Ulrichsgemeinde und den Äckern auf dem Gelände der Wilhelmstadt. Durch das Ulrichstor ging nicht allzu viel Verkehr. Darauf weist der Umstand, daß zwischen Ulrichskirche und Breitem Weg nur eine enge Straße dem Verkehr genügte. Die Alte Ulrichstraße wurde erst einige Jahrzehnte nach dem Durchbruch der Neuen Ulrichstraße auf das Doppelte verbreitert. Das Alte Ulrichstor wurde 1873 abgebrochen, das Neue 1895.
Umlauf Teil der Storchstrasse
Umlauf alter Name der Berlinerstrasse
Unter dem Schibbogen anderer Name des Schwibbogen
Venedische Strasse alter Name der Rotskrebsstrasse
Venedische Straße Die alte Venedische Straße war bis um 1700 die Rotekrebsstraße (s.o.). Die jetzige Venedische Straße wurde im 17. Jahrhundert nur gelegentlich zu ihr gerechnet, meist aber als namenlose Gasse angesehen. Benennungen in Akten heißen 1683 „Häuslein in der engen Gasse, welche vom Breiten Weg nach der Venedischen Straße geht“. Trotzdem ist ursprünglich der gesamte Straßenzug die Venedische Straße gewesen, denn die älteste Namensform war Fornerische Straße nach dem Eckhaus der Familie Forner am Breiten Weg 83 „Zur kleinen Lauenburg“. 1305 besaß Herr Forner ein Haus am Breiten Weg. 1460 heißt die Straße Vornesische Straße, 1498 und 1502 Vornerische Straße, gleichzeitig ist auch Venedische Straße bezeugt. Ab 1700 begann man zwischen Gr. Venedische Straße (Rotekrebsstraße) und Kleiner Venedischer Straße zu unterscheiden. Als ab 1730 Rotekrebsstraße fast ausschließlich gebraucht wurde, verblieb der Name Venedische Straße an deren Westteil. Weiter Namen waren: Apenburger Straße (1552, zuletzt 1803 erwähnt), 1663 „Offenbare Straße“, „Kleine Lauenburger Straße“ und „Pannenmannstraße“, der Name des hier wohnenden Flurhüters, der Übertreter auf frischer Tat pfändete.
Viehmarkt nach einem Viehmarkt Platz in der Spiegelbrücke (anderer Name für Schweinemarkt)
Vogelgreifstraße nach dem Haus „Zum schwarzen Greiff“ Diese Straße wurde 1552 und 1632 zu ihrer westlichen geraden Fortsetzung, der Kleinen Petersstraße, der heutigen Tischlerkrugstraße, gerechnet. 1631 bis 1730 hieß sie Iffloffstraße nach dem Hause an ihrer Nordwestecke „Zum Eibenlaub“ Jakobstraße 14. Um 1730 kommt der Name „Schwarze Greifgasse“, später Vogelgreifstraße nach dem Hause „Zum schwarzen Greif‘ an ihrer Nordostecke Nr. 5
Vor dem Brücktor alter Name für Johannisfahrtstrasse
Vor dem bruggedor alter Name von „Am Alten Brücktor“
vor der Hohen Pforte nach dem Stadttor „Hohe Pforte“ alter Name für den Bereich des Neustädter Wegs (vor demStadttor)
Vornerische Strasse anderer Name für Venedische Strasse
Vornesische Strasse anderer Name für Venedische Strasse
Voßloch andere alte Schreibweise für Faßlochstrasse
Wagestraße Der älteste Straßenname ist „Augustinerstraße“ oder „Gosewinkel“ (1397). Die Straße führte auf das Augustinerkloster zu. Den Namen „Gosewinkel“ erhielt die Straße, weil an ihrem Eingang in der Jakobstraße der Gänsemarkt abgehalten wurde. Danach hieß auch das Haus Wagestraße 10, das früher an der Ecke, jetzt in der Straße liegt, „Zur Gegenseite“. Der heutige Name taucht in der Form „Goldenewagegasse“ um 1800 auf nach dem Haus „Zur goldenen Wage“, Jakobstraße 23. Seit 1808 heißt sie Wagestraße.
Walloner Berg Diese Straße ist erst 1720 auf Veranlassung des Alten Dessauers durchgebrochen. Vorher gehörte das Gelände unten zum Augustinerkloster, das nach dem Alten Fischerufer eine Pforte hatte. Oben war nur eine enge Zufahrt zum Begräbnisplatz. 1727 (Calvisius) erwähnt sie als „Die Straße bei der Wallonischen Kirche, die unfahrbar war, ist zu einer bequemen Fahrt gemacht“. An der Südseite des Berges steht die Kirche des Augustinerklosters, die dann der Wallonischen Gemeinde zugewiesen wurde.
Wallstraße Der älteste gebräuchliche Name ist „In der Hölle“, er kommt 1459 zuerst und 1552 zuletzt in dieser Form, 1632 und bis 1847 in der Form Höllenstraße vor. Der Name bedeutet, was er besagt : denn im MA liebte man es, Straße am Rande der Stadt entweder mit spöttisch – schönen Namen wie Paradies- oder Rosengarten oder mit drastisch – häßlichen wie Hölle zu benennen. Wenn Paulsieck in Magdeburger Gesch.Bl. 27 S.341 diese Deutung ablehnt und dafür den Name von „hell = Geneigtheit des Bodens“ ableitet, irrt er. Ein Nebennamen der Straße ist Roßmühlenstraße nach dem Roßmühlenhof Wallstr. 1-3. Er ist für 1552 – 1699 bezeugt. Wenn ihn 1803 Rathmann noch anführt, so ist das nur historisch von Interesse. Der andere Name ist Große Schindergasse, weil hier der Abdecker wohnte (S. Wallstr. 10/ 11), die Kleine Schindergasse ist die Weißgerberstraße. OvG nennt diesen Namen zuerst. Er unterscheidet zwischen dem westlichen Teil = Höllenstr. und den beiden östlichen Armen = Schindergasse. Dieser Unterschied ist sonst nicht nachweisbar. Sonst wird der Name um 1798 und 1807 noch genannt. 1847 wird die Höllenstraße in Wallstraße umgenannt, weil sie innerhalb am Stadtwall entlang lief. Der alte Name erregt jetzt Anstoß.
Warte von einem Stadtmauerturm „Zur Warte“ Die Warte ist ein kleiner Plan an der Nordseite der südlichen ottonischen Stadtmauer, die von Osten (der Zinne) her hinter dem Plan entlang zur Dreibretzelstraße weiterlief Den Namen hat der Platz sicher von einem Stadtmauerturm „Zur Warte“ („Bei dem Turm“). Die alte Form ist „Auf der Worth“ (1552- 1807).
Wasserkunststrasse Name des Fürstenufers bis zur Eingliederung der Neustadt,die auch eine Wasserkunststrasse hatte.
Weinfaßstraße nach den Haus „Zum goldenen Weinfaß“ Der älteste Name ist „Groppendorfer Straße“. Bisher hat man den Namen nicht zu deuten gewußt. Groppendorf ist ein Dorf bei Neuhaldensleben. Nach dem alten Brauch ist es ausgeschlossen, daß die Straße nach diesem Dorf direkt benannt ist. Ein zweiter Name ist Metemstraße. Er umfaßt die Weinfaßstraße und ihre westliche Fortsetzung Kutscherstraße. Der Name Weinfaßstraße ist 1678 bezeugt nach dem Haus „Zum goldenen Weinfaß“, Breiter Weg 156.
Weintraubenstrasse nach dem Haus „Zur goldenen Weintraube“ Nordteil des Neustädter Wegs
Weißgerbersteg Der alte Name ist Stepelstraße nach dem Hause Fürstenstraße 23b „Zu den drei Strepeln“, das den größten Teil der Südseite der Gasse einnimmt.
Weißgerberstraße ab 1631 auch Diebeshenker – oder Henker – oder Nachrichtergasse, von 1730 – 1807 kleine Schindergasse. Die Straße lag im MA dichter an der Elbe. Die Weißgerber legten hier ihre Felle ins Wasser.
Wendewinkel von Wenden Teil der Kameelstrasse
Werftstrasse alter Name für Johannisfahrtstrasse
Werftstrasse „Auf dem Werfte“ oder „Hinter dem Kaution“
Wipthurm Lage: Hinter „Auf dem Fürstenwall 3 „, außerhalb der Mauer in der Elbe. Es könnte sich um einen Brückenturm der Brücke von der Domburg über die Elbe gehandelt haben. Der Turm gehört ja nicht zur Stadtmauer und stand damals in der Elbe. Nicht weit von ihm am Ufer lag die erzstiftische Mühle, später Dienstsitz des erbischhöflichen Voigts, des Möllenvoigts. Es läßt sich vermuten, diesen Turm als den Turm anzusprechen, der auf dem Westufer der Elbe der Brückenkopf der ältesten Brücke war. Hülße hat diese Brücke genau an dieser Stelle in seinen Plan eingetragen. Bei dem Wipthurm wurde wohl gewippt, d.h. hier wurden die Waren gewogen, ehe sie nach Osten weiter transportiert wurden.
Zeisigbauer Zwei enge Zugänge zu einer käfigartigen Erweiterung, daher der Name.
Zeltstrasse Nach dem Haus „Zum goldenen Zelt“ anderer Name der Schmiedehofstrasse
Zitzenklapp vermutlich Verweis auf Freudenhäuser alter Name fürTrommelsberg
Zschokkestraße nach dem Dichter Zschokke Der älteste Name ist Brühl (1377). Der Name ist sicher älter, denn er weist auf eine Zeit zurück, in der diese Gegend außerhalb der Stadt lag und hier, nicht weit von der Schrote, eine sumpfige Wiese (Brühl) war. Ab 1730 kommt der Name „Im Sack“ oder „Sack“ auf. Ihr nördlicher Teil vom Breiten Weg aus war ein Sack (bis 1843). Seit 1835 wohnt am Ende der Sackstraße der Kupferschmied August Pröschel. 1839 erwarb er er die Guischardsche Steingutfabrik Sackstraße 7/8 und 1843 Braunehirschstraße 1/2. Noch 1843 brach er vom Westende des Sacks nach der Braunehirschstraße den südlichen Teil der Straße durch. Sie wurde nach ihm Pröschelstraße genannt. Nachdem Pröschel Rittergutsbesitzer in Biere geworden war, wurde die Straße 1854 Luisenstraße genannt (Königin L.), dann 1887 nach der Eingliederung der Neustadt, die auch eine Luisenstraße hatte, nach dem Dichter Johann Heinrich Daniel Zschokke. Zschokke ist allerdings in der Schrotdorfer Str. 3 geboren und 1848 in der Schweiz gestorben.
Zu den zwei Toren anderer Name für Gülden Pfärd
Zur Faulen Gasse Nebengasse der Spiegelbrücke