Schultheiße

Liste der Schultheiße

von bis Name Funktion Kommentar Quellentext ggf. Übersetzung:
1125 1552 Schöffenliste Anmerkung Text mit Quellenauszügen/ Hinweisen
1244 1247 Aluerick Schultheiss Sch.chr. 1245
1248 1250 Heynemann von Calue Schultheiss Sch.chr. 1248 identisch mit dem Familiennamen Calvisius?
1251 1258 Hinrick Lawe Schultheiss Sch.chr. 1251
1258 1259 Gerardus van Wederden Thingleiter van Wederden überbrückte ein Jahr lang wohl die Zeit zwischen dem Tod des beliebten Bürgermeistern Heinrich Laue und seinen beiden Söhnen, die hinterher gemeinsam das Thing in Magdeburg leiteten. Siehe hierzu die entsprechenden Informationen über Albrecht und Zabel Laue. Anno 1258 acht dage nach Epiphaniae Domini (13. Januar) sath Gerardus van Wederden sin erste dingh.“
1259 1260 Albrecht Lawe Schultheiss Sch.chr. 1259: „Anno 1259 am Dage Johannes ante portam latinam (6. Mai) sath Albrecht Law sin erste Dingh.“
1261 1264 Zcabell Lawe Schultheiss Sch.chr. 1261. „Anno 1261 sath Zcabell Lawe tweymahl Dingh mitt synem broder Albrecht Lawen, ein Dingh umme dath ander.“ (d.h., sie leiteten abwechselnd als Schulthreissen das Thing.) Sie sind beide Söhne von Hinrick Lawe.
1264 1266 Hinrick von Daran Schultheiss Sch.Chr. 1263, wohl identisch mit Heinrich von Doran in der Schöffenchronik, darauf wird in der Liste verwiesen
1267 1293 Hermann und Diderick von Egkerstorp Schultheiss wann genau nach seinem Tode sein Sohn Diderick folgte, bleibt hier unklar. Das Schultheißenamt wurde 1293 an den Bürgerrat verkauft. Von nun an wird oft statt des einmaligen Thing der Rat (Rad) erwähnt. Er scheint von den Innungen installiert worden zu sein. „wart Hermann von Egkerstorp Schulte, nach synem Dode sin szonbe Diderick, dem kofften de borgere tho Magdeborch datt Scholtendohm aue vor 500 mark anno 1293 und lyhen datt, wen se willen.“
1293 1295 Tile Weßken Schultheiss Tilo Weßken war Innungsmeister der Kürschner, er stammte aus dem Rat. “ wart Tyle Weßken datt schulten anmacht gelegen, was in dem Rade und der korsenwester Meister.“
1296 1297 N.N. Sehausen Schultheiss Sch.chr. 1296
1298 1299 Euerhardus N.N. Schultheiss Sch.chr. 1298, hier müßte der Name genau ermittelt werden, da in der Quelle unklar. „wart Euerhardus N. Schulte, sath sin erste Dingh Dingstages nach Quasimodigeniti (15. April).“
1299 1321 Bertram Brandes Schultheiss Sch.chr. 1299, seine Amtszeit erscheint mir recht lang. Ob, wer und wann auf ihn folgte, müßte aus and. Quellen ermittelt werden. „Anno 1299 wartt Betram Brandes Schulte, sath sin erste gerichte in nechstem Dinge nach Bartholomei (24. August).“
1322 max 1347 Falcke von dem Rademargkede Schultheiss wann er von seinem Nachfolger abgelöst wurde, ist hier nicht zu ermitteln. „wardt Falcke von dem Rademerkede tho Schulten gekoren und vom rzbischof Borchardt Lappen gnannt confirmirtt. Nach ohme wardt Heyse von Sehusen Schulte.“
um 1347 1347 Heyse von Sehusen Schultheiss ab wann er Schultheiss wurde, ist unklar. Sein Nachname ist wohl identisch mit von Se(e)hausen.
1347 1349 Hans Grope Schultheiss Sch.chr. 1347. Der Text erwähnt im Gegensatz zu anderen nicht, dass er vom Erzbischof in seinem Amt bestätigt wurde.
1350 1357 Busse von Haldensleue Schultheiss Schöffenchr. v. 1250, der Name identisch mit Buße, Eisleben, Hardsleben, Hallensleben, Alvensleben, Aluensleben? „Anno 1350 wardt Busse von Haldensleue tho Schulten gekoren und von dem Ertzbisschop Otten bestediget.“
1358 1359 Johannes Persick Schultheiss Sch.chr. von 1258, Persick versah dieses Amt die volle Woche nach Michaelis. Der Familienname ist wohl identisch mit Persicke. „“Anno 1358 wardt Johannes Persick Schulte, saht sin erste Dingh in der meineweken (= die volle Woche nach Michaelis).
1359 1372 Lüdeke von Osterwygk Vogt Sch.chr. von 1259. Osterwygk übernahm das Amt eines Vogtes, das dem des Schultheissen unterstand. Zum Vorgang fehlt die genaue hochdeutsche Übersetzung, die hier ansatzweise versucht wurde. Den Vorgang und den Amtseid nennt die Sch.chr. ohne Quellenverweis: „By dyser tyden Anno 1359 post Epiphanie Domini wart Lüdeke von Osterwygk tho eynen Vogede, datt is tho des Schulten fronen angenohmen und bestedigett, also: Man settede einen stoell in den vier bengken mit einem küssen, do nahm ohn de Schulte by der handt und settede ohn darub, dede ohn de hylligen in den Schott und stomelde (?) ohm den Eydtt alsso: Tho dem gerichte, dem gy tho hülpe gekorn sint, dat gy Recht dohn aller malken, dartho ghy geladen werden und des nicht entlaten, dorch lieff, noch dorch leitt, noch dorch neine sake, dat jw Godt so helpe; Dar warchte man einen frede auer. Zu dieser Zeit Anno 1359 nach Epiphaniae Domini wurde Lüdeke von Osterwygk zu einem Vogt , dass bedeutet etwa Assistent des Schulzen, angeommen und durch Eid bestätigt, wie folgt: Man setzte einen Stuhl in die vier Bänke mit einem Kissen, da nahm ihn der Schulze bei der Hand und setzte ihn darauf, tat ihm den Heiligen in den Schoß und fläusterte(?) ihm den Eidt zu: Im Namen des Gerichtes, dem diese (Männer) zu Hilfe gekorn sind, auf dass sie Recht tun an jedermann, dazu diese geladen werden und dies nicht entlassen, weder durch Leben noch durch Leiden noch durch sonst eine Sache, so dass ihm Gott helfe; Darauf Fireden whren möge.
1372 1376 Cone Utingh Schultheiß Sch.chr. v. 1272. Der Familienname kommt später bei den Ämtern und Familien Magdeburgs so und in anderer Form wieder vor.
1376 1388 Iwan von Borch Schultheiß Der Familienname ist identisch mit dem Uradel von Borgk (Nachbarn der Brandt von Lindaus in Brandenburg und später in Schlesien). Der Name taucht auch in der Liste der Magdeburger Familien auf.
1388 1408 Ludeloff von Vardensleue Schultheiß Der Familienname ist wohl identisch mit von Bardensleben, Wardensleben, Wanzleben(?). Der Name taucht auch in der Liste der Magdeburger Familien auf. Zudem fällt auf, dass von Vardensleue explizit durch den Erzbischof bestätigt wurde; das fehlt bei vielen seiner Amtsvorgänger. Anno 1388 Sabbato ante Martini (7. November) wardt Ludeloff von Wardensleue Schulte und von Ertbischoff Albrechte von Querfurde bestediget
1409 1423 Heyne Ronebitz Schultheiß Der Familienname taucht auch in der Liste der Magdeburger Familien auf .
1424 1438 Claws Klumpsulver Schultheiß Der Familienname taucht auch in der Liste der Magdeburger Familien auf, nämlich als Klumpsilber.
1438 1445 Albrecht Gerbrecht Schultheiß Die Schöffenchronik vermerkt für das Jahr 1438 wie folgt: „Anno 1438 vor Petri und Pauli (25. Juni) wardt Albrecht Gerbrecht tho einen Schulten gekhorn und von stundt an dessuluigen Dages up dem Moßhuse und des andern Dage nemlicken am Donnerstage (26. Juni) morgen, alße de Ertzbischop als ein Borchgraue dingen und nyge Seppen (!) stetten wolde, de lüdde men drey mall de grote klogke tho sunte Johans und de erste twey thoge geschehen twischen souen und achten, und den letzten toch dede man, alßo der Here quam in den Schmerschneidern, datt was twischen negen und teynen, und up desulue tydt hadde de Ertzbischop by sick den Hern von Barby, den he gelden habe tho einen borchgrauen, und alße de nigen Schepen alle bestedigte weren, do leth de Borchgraue dorch des Rades vorspraken dat Dingh uthleggen, und wann datt Dingh alsso bestediget ist, denne plegt der Rath nach wontlicker wyse dorch ohren vorspraken ume dyth ordell fragen tho laten, effte dat gerichte umme felle wy datt wedder schülle richten und maken (?) lathen.. Dar wart up geandtwordet, datt de Borchgraue dohnn schülle des biddet de Vorsprake eynen frede und darmede hefft dat Dinge ey Ende.“ Anno 1438 vor Petri und Paul..wurde Albrecht Gerbrecht zum Schultheiß gekürt und von Stund an desselbigen Tages im Hause (Moshuse) des Erzbischofs, und des anderen Tages, nämlich am Donnerstag…morgen, als der Erzbischof als Burggraf Gericht halten wollte und neue Schöffen einsetzen wollte, da läutetete man dreimal die große Glocke von St.Johannis, die ersten zwei Schläge zwischen sieben und acht (Uhr), und den letzten Schlag tat man zwischen neun und zehn (Uhr), als der Herr von den Fettschneidern kam (?) [Text hier unklar], und um dieselbe Zeit hatte der Erzbischof den Herrn von Barby bei sich, den er zum Burggrafen eingesetzt hatte, und als die neuen Schöffen alle bestätigt waren, da ließ der Burggraf auf Veranlassung des Rates die Angelegenheit auslegen, und als sie bestätigt wurde, pflegt der Rat auf gewohnte Weise durch ihre Fürsprache bezüglich dieses Urteils fragen zu lassen, ob das Gericht Fälle wie diese (?) [Text hier unklar] überhaupt richten solle und machen (= bearbeiten) zu lassen. Darauf wurde geantwortet, dass der Burggraf alles tun solle, damit deren Rechtsprechung zum Frieden führe und damit war das Gericht zu Ende.
1445 1455 Brun Wandtsleue Schultheiß laut Sch.chr. wird 1446 als Jahr des Amtsantritts vermerkt. Der Nachname deutet auf den bei Magdeburg gelegenen Ort Wanzleben hin. Der neue Schulze war Innungsmeister der Krämer und leistete seinen Eid am 23. Dezember 1445.
1455 1477 Bastian Hugen Schultheiß Bis 1455 geht das Verzeichnis der Schöffenchronik. Der neue Schulze war danach als Innungsmeister der Krämer Ratsmann, danach Stadtkämmerer. Bestätigt wurde er vom Erzbischof vermutlich in Calbe, einem Ort an der Elbe. Dazu heißt es: “ Dingsdages nach Assumpionis Marie virginis (19. Aug.) wardt Bastian Hugen tho Schulten gekorn, als he von der Kremere wegen Ratmann und der Stadt kemerer was, Ertzbischop Frederich bestedigede ohn tho Calue, an Donnersdage nach Natiuitatis Marie (11. Sept.) und dede dem Rade synen eydtt Sonnabends nach Natiunatis Marie (13. Sept.). Anno ut supra.“
1477 1487 Heyne Bode Schultheiß Wieder wird der Innungsmeister der Krämer, zunächst Stadtkämmerer, zum Schulzen gekorn und 2 Monate später bestätigt. Der Familienname Bode bzw. Bodenstein (?) taucht in der Liste der Magdeburger Familien häufiger auf.
1488 1495 Hinrick Sülte Schultheiß Wieder wird der Innungsmeister der Krämer, zunächst Stadtkämmerer, zum Schulzen gekorn und später bestätigt. Der Familienname Salza, Sulze oder Sülze taucht in der Liste der Magdeburger Familien wieder auf.
1495 1499 Heyne Alemann Schultheiß Hier sind die Namen der Familie Alemann sowie der Vorgang überliefert. Die Alemanns stellten demnach zeitgleich Schultheiß, zwei Schöffen und einen Bürgermeister. Dazu heißt es: „Anno 1495 wardt Heyne Alman tho der tydt Bürgermeister von der gemeinheitt wegen, eyn olt man, thom Schulten gekorn, lieth dem Rade Anno 1499 Dingsdages nach Francisci (8. Oktober) widder dangken durch Hanse Alman, Bürgermeister, synen Szon, Johan und Hans Alman Schepen, als he unmacht haluen in egener person vor dem sittenden Radt nicht kommen konde.“
1499 1518 Claws Storm Schultheiß Wieder wird der Innungsmeister der Krämer, zunächst Stadtkämmerer, zum Schulzen gekorn und später in Geuekenstein (Giebichenstein bei Halle/ Saale?) vom Erzbischof Ernst bestätigt. Der Familienname Storm, vielleicht aus der Hansestadt Lübeck stammend, taucht nun auch in der Liste der Magdeburger Familien auf. Weiter heißt es von ihm: “ Anno 1518 als he von den Kemerern tho einem Rathmann gekorn, dankede he dem Rde des ampts und wardt Bürgermeister.
1518 1531 Mauritz Busse Schultheiß Schulze wird darauf der offenbar schriftkundige Innungsmeister der Gewandschneider, von dem in den Geschichtsblättern ein längerer mittelhochdeutscher Text existiert. Erst gegen Ende seiner Amtszeit 1531 – wenn man den Geschichsblättern glauben kann, wird er von den Gewandschneidern zum Meister, dankt einen Monat später ab : “ Anno 1518 Dingsdages nach Innocait wardt Mauritz Busse tho einem Schulzen erwehlett und von Erstbischop Albrechte alhyr uppen houe ( hier an dem Hofe) bestediget, mondages nach Palmarum (30. März) und folgenden Dingßdages vom Rade up dem gewonliken eydt thogelaten, sath sin erste Dingh Dingsdages nach Quasimodogeniti, gaff ock syne hantschrift von sick, dath ohme de Radt dancken mochte, wen se wolden, welcks vor nie gescheen was….“
1531 1537 Hinrick Godecke Schultheiß Schulze wird nun „der gemeinheitt wegen“ der Ratsmann und Kämmerer Hinrick Godecke, vor dem Landtag von Erzbischof Albrecht bestätigt.
1537 1552 Mauritz Storm Schultheiß Mauritz Storm, Sohn von Claws Storm, löste den schwerkranken Hinrick Godecke in seinem Amt ab und wurde ebenfalls von Erzbischof Albrecht bestätigt.
1552 ? Ludwig Almann Schultheiß Es fällt auf, dass jetzt nicht mehr der Erzbischof, sondern ein weltlicher Herrscher die Amtsbestätigung des Schulzen vornimmt. Dies tut er aber nicht stellvertretend für den Kaiser o.dergl., sondern für den Kurfürsten. Fraglich ist die erwähnte Kriegshandlung? „Anno 1552 ist Ludwig Almann zum Schultzen erwehlet und von Fürst Wolffen zu Anhalt an stadt des Churfürstens Hertzog Moritzen nach der Kriegshandlung bestediget.“
1602 1607 Hans Moritz Alemann Schultheiss
um 1608 Jochim Borchers Schultheiss
1620 1620 Hans Gericke Schultheiss