Die Ratsverfassung von 1630
Warum kam es 1630 zu einer neuen Veränderung?
Die Magdeburger Bürger, insbesondere die immer stärker werdenden kleineren Innungen, fühlten sich im Rat nicht mehr ausreichend vertreten.
Magdeburg wurde nach jahrelangen Auseinandersetzungen am 16. März 1630 unter Federführung einer Gesandtschaft verbündeter Hansestädte eine neue Verfassung gegeben.
Damit verlor das Regiment der großen Innungen seine Grundlagen.
Es wurde festgelegt, dass auch Vertreter aus bislang benachteiligten Innungen in den Rat gewählt werden konnten. Beteiligt wurden nun zum Beispiel Beckenschläger, Brauer, Bäcker und Schmiede.
Die bisherige Wahl aus den führenden Innungen wurde abgeschafft, stattdessen wurde der Rat über Wahlmänner (sog. Kürmänner) aus den verschiedenen Stadtvierteln gewählt.
Der Rat – nun auf Lebenszeit bestellt – bestand jetzt aus 24 Personen. Es gab nur noch zwei Räte (den regierenden und den ruhenden Rat). Auch hier können wir Beispiele für komplette Ratsmannschaften liefern.
Die Macht der alten Geschlechter (auch die der Alemänner) war damit gebrochen.