Wer etwas über die Geschichte unserer Familie wissen möchte, der wird immer wieder mit der Geschichte der „Alten Stadt Magdeburg“ konfrontiert. Lassen wir also einfach Ferdinand Albert Wolter (1813-1910), einen Magdeburger Stadtgeschichtsforscher, sprechen:
Für die Verfassungsgeschichte der Stadt Magdeburg ist die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts insofern von besonderer Bedeutung, als sich in dieser Zeit die Innungen den Weg zur Theilnahme an der Stadtverwaltung bahnten und dadurch die Veränderung der Rathsverfassung vorbereiteten, welche unter dem Einflusse der Wirrungen nach der Ermordung des Erzbischofs Burchard III. im Jahre 1330 wirklich ins Leben trat und die Bildung eines neuen städtischen Patriciates zur Folge hatte, welches gleich dem früheren auf Verwaltung und Rechtspflege den weitestgehensten Einfluß ausübte. Als Hauptvertreter dieses neuen Patriciates erscheint die Familie Alemann, in den gleichzeitigen Schriften und Urkunden häufig „die Alemänner“ oder „die Herren Alemänner“ genannt, welche während der ganzen, gerade 300-jährigen Dauer der Verfassung von 1330 vorwiegend die wichtigsten Stadtämter als Bürgermeister, Kämmerer, Rathmänner, Schultheißen und Schöffen innehatten…
Die erste Erwähnung des Namens Almannus mit dem Zusatz Cerdo (Gerber) ist in einer Urkunde vom 4. October 1281 enthalten, in welcher der Träger desselben als der dem Rath beigeordnete Innungsmeister der (vereinigten) Schuster- und Gerberinnung aufgeführt wird. Es ist danach anzunehmen, daß die Familie nicht erst neu angezogen, daß sie vielmehr schon angesessen und wohlhabend war und sich in den Innungs- und den städtischen Angelegenheiten bewährt hatte… Den handwerksmäßigen Gewerbebetrieb, auf welchen in keiner späteren Nachricht mehr hingewiesen wird, scheint die Familie bald nachher aufgegeben zu haben.
F.A. Wolter: „Die Alemänner im Rath und im Schöffenstuhl der Stadt Magdeburg“, in: Blätter für Handel, Gewerbe und sociales Leben. Beiblatt zur Magdeburgischen Zeitung, 43. Jahrgang, 1891, S. 163
Zu Magdeburg
Die Magdeburger Zeit der Alemänner (etwa 1300-1700) endete mit der Umwandlung der ehemaligen Metropole in eine preußische Provinzstadt, also etwa vierzig Jahre nach der Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Danach verstreute sich die Familie über ganz Europa. Wenige blieben, einige kamen zurück und bewirtschafteten eine Weile zwei Landgüter nahe der Stadt (Bennekenbeck und Gommern). Auf sie geht die heutige Familie von Alemann zurück.
Was finden wir bemerkenswert?
Es gibt in jeder Familie etwas, das vielleicht über den Verwandtenkreis hinaus, interessant und bemerkenswert ist. Bei uns liegt dies in der Regel weit zurück und es gibt nicht viel Quellenmaterial. Doch es lohnt sich, aus diesem Material biographische Skizzen zu bemerkenswerten Personen zu erstellen. Wir sammeln sie unter Bemerkenswertes. Eine wichtigste Quelle ist unsere Genealogiedatenbank.
Zur Stiftung
Dass wir uns als Familie im Internet präsentieren, hat seinen Grund vor allem anderen darin, dass wir 1999 eine alte Stiftung wieder aufleben ließen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Geschichtsbewusstsein zu fördern und Erinnerungsorte in dieser Stadt zu pflegen und zu schaffen.